Ukrainekrieg

Ukrainekrieg

Ukraine verfügt über viele Arten "kritischer Rohstoffe"

Die Politikwissenschaftlerin Olivia Lazard beschäftigt sich beim Brüsseler Think-Tank "Carnegie Endowment" mit Geopolitik und Erderwärmung.

Korrespondenz aus Ingolstadt

Sie schreibt:

 

„Die Ukraine ist eines der rohstoffreichsten Länder Europas, mit großen Kohle-  und Gasreserven, das ist bekannt. Aber oft wird übersehen, dass die Ukraine auch über viele verschiedene Arten der sogenannten kritischen Rohstoffe verfügt: Lithium, Kobalt, Titan, Beryllium und eine Reihe von seltenen Erden. Der Wert der Vorkommen wird derzeit auf 6,7 Billionen Euro geschätzt.“

 

Rohstoffe, deren Bedeutung zur Zeit und in Zukunft massiv wächst. Unter der Ukraine liegen 20 jener 30 Rohstoffe, bei denen laut EU „das Risiko eines Versorgungsengpasses in den nächsten zehn Jahren besonders groß ist und die als besonders wichtig für die Wertschöpfungskette betrachtet werden.“

 

Die EU trieb deshalb systematisch den Zugriff darauf voran. Im Juli 2021 schloss sie mit der Ukraine eine strategische Partnerschaft über kritische Rohstoffe ab. Eine derartig enge Kooperation ist die EU ansonsten nur mit Kanada eingegangen. Im Herbst folgte eine Auktion, um Unternehmen die Möglichkeit zur Erkundung zu geben. Das war sicher auch ein Grund für das neuimperialistische Russland, den imperialistischen Bestrebungen der EU nicht tatenlos zu zusehen. Die größten Lithium-Vorkommen befänden sich in den von Russland besetzten Gebieten.

 

Lazard stellt die Sache so dar, dass die imperialistischen Bestrebungen einzig das Merkmal der russischen Seite sei, da sie für die Stärkung der wirtschaftlichen und machtpolitischen imperialistischen Position der EU eintritt. Darin besteht ihre reaktionäre Geopolitik.