Leipzig

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Brauner Spuk auf dem absteigenden Ast

Am vergangenen Montag schrumpfte die rechte Demonstration in Leipzig erneut. Ein skurriles Bild bot sich Passanten und den protestierenden Gegendemonstranten:

Korrespondenz

Vorneweg liefen circa 40 offen faschistische Demonstranten mit schwarz-weiß-roten Fahnen und einigen Trommeln. Um sie herum Kohorten von Polizisten, die sie schützten. Rund 80 Meter dahinter folgte ein etwas größerer Teil der Demonstration, mit Friedensfahnen und Spruchparolen wie: „Frieden schaffen ohne Waffen“. Hier treten Faschisten nicht so offen in Erscheinung. Trotzdem halten die Organisatoren daran fest, direkt hinter den offenen Faschisten zu laufen. Bereits vor einigen Wochen hatte sich die Demonstration anhand der Frage gespalten, wie mit den andauernden fortschrittlichen Blockaden umzugehen sei.

 

Aber nicht nur der andauernde Protest revolutionärer, linker und fortschrittlicher Menschen gegen diesen Versuch, eine faschistische „Querfront“ zu schmieden, hat den rechten Spuk und seine Follower demoralisiert. Der kraftvolle Streik der IG Metall in ihrer Tarifrunde sowie der selbstständige Kampftag der Leipziger Verkehrsbetriebe für einen Inflationsausgleich rauschte wie ein reinigendes Gewitter durch viele Betriebe. Das trug ebenfalls zur Schwächung der reaktionären Bewegungen bei.

 

Schlagartig wurde die Kraft der Arbeiterbewegung spürbar. Sie kann tatsächlich etwas bewegen - im Sinne der breiten Massen, für Lohnnachschlag, höhere Löhne usw.

 

Vor allem in den Betrieben, wo doch der eine oder andere Kollege mit den reaktionären Demos geliebäugelt hatte - oder gar mitgelaufen war - sorgten die Kämpfe für einige Klarheit. Die MLPD in Sachsen hat nicht nur die Tarifbewegung der IG Metall mit einer Reihe von Flugblättern unterstützt (Tarif Aktuell 1 – 4). „Auch mit den kämpfenden Leipziger Verkehrsbetrieben haben wir uns ausdrücklich solidarisiert“, so Jörg Weidemann von der MLPD. „In diesen Kämpfen haben die Menschen eine Ahnung davon bekommen, was die Arbeiterklasse erreichen kann, wenn sie vereint und mit den richtigen Zielen agiert“, so der Landesvorsitzende der MLPD. „Im Kampf gegen Krieg, Kriegsvorbereitung, Faschismus und für eine befreite Gesellschaft liegt hier die entscheidende Kraft. ‚Querdenker‘, Faschisten, Ultrareaktionäre und ‚Querfront‘-Strategen – sie alle eint das Ziel, den Kapitalismus in der einen oder anderen Form zu stützen und zu erhalten.“