ICOR-Webinar

ICOR-Webinar

Die internationale Einheitsfront nimmt Kurs auf ihren 1. Weltkongress

16 Teilnehmer vom Ural bis Uruguay diskutierten am 11. Dezember lebhaft auf dem ICOR-Webinar über „Profil, Zukunft und weiteren Aufbau der antiimperialistischen und antifaschistischen internationalen Einheitsfront“. Moderiert wurde das Webinar von Monika Gärtner-Engel, ICOR-Hauptkoordinatorin und Co-Präsidentin der Einheitsfront.

Die internationale Einheitsfront nimmt Kurs auf ihren 1. Weltkongress
Aktion am internationalen Umweltkampftag in Paris mit Delegationen deutlich über die ICOR hinaus

Insgesamt waren es 73 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 19 Ländern.

 

Aktuelle Berichte aus verschiedenen Ländern machten die faschistische Gefahr als internationale Erscheinung sehr konkret. So behandelt ein neues Gesetz in Russland alle Menschen mit internationalen Kontakten als „ausländische Agenten“. Im Zusammenhang mit dem Putsch gegen den linksreformistischen Präsidenten hat in Peru eine Welle von Verfolgung und Verhaftung fortschrittlicher Menschen eingesetzt.

 

Aus fast allen Beiträgen sprach die Solidarität mit dem Volksaufstand im Iran gegen das faschistische Mullah-Regime. Eine Erklärung der KP Iran bewertete die staatliche Ermordung des politischen Gefangenen Mohsen Shekari am 8. Dezember als Öl in die Flammen der revolutionären Gärung. Dabei war sie vom Regime als Einschüchterung nach dem erfolgreichen 3-tägigen Generalstreik gedacht. Eindrucksvoll wurden die Kampferfahrungen im Iran in einem Gedicht und einem Tanzvideo zu einem aktuellen Song verarbeitet.

 

Beiträge aus Indien und Tunesien setzten sich besonders mit dem Zusammenhang von Faschismus und drohender Gefahr eines Dritten Weltkriegs auseinander. Vertreter der internationalen Jugend erwarten von der Einheitsfront, dass sie die Jugend auf der Welt vereinigen wird, beispielsweise in ihrem Interesse, gegen die Kriegstreiber zu kämpfen. Genossen aus Frankreich brachten ihre Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit antiimperialistischen Organisationen aus ehemals von Frankreich abhängigen Kolonien ein. Ihre Schlussfolgerung: „Die Front muss in ihrem politischen Inhalt und in ihrer Aktivität breiter sein als die ICOR.“

 

In allen Beiträgen wurde die Notwendigkeit einer internationalen Einheitsfront lebendig. Da stieß es auf Befremden, dass der ILPS (International League of Peoples' Struggle) nach mehrjähriger guter Zusammenarbeit aus den Vorbereitungen ausgestiegen ist und mit unter seiner Federführung kürzlich eine Internationale Volksfront (IPF) gegründet wurde. In dem öffentlichen Aufruf der IPF wird klarer, welche Differenzen diesem Schritt zugrunde liegen. So spielen die Arbeiterklasse wie auch die sozialistische Perspektive darin kaum eine Rolle.

 

Dagegen begrüßte ein Bergarbeiter aus Marokko besonders, dass die 1. Weltkonferenz der Einheitsfront am 5. und 6. September 2023 im Anschluss an die 3. Internationale Konferenz der Bergarbeiter stattfinden soll. Er und ein Arbeiter aus Detroit/USA betonten die wichtige Rolle der Arbeiter im Kampf gegen Ausbeutung und Unterdrückung, auch von der Natur. Ein Vertreter der MLPD/Deutschland hob die heute  wachsende Bedeutung der Perspektive der internationalen sozialistischen Revolution auf dem Hintergrund der zunehmenden Krisenhaftigkeit des imperialistischen Weltsystems hervor.

 

Aus allen Beiträgen sprach eine große Zustimmung zur baldigen Durchführung der 1. Weltkonferenz der internationalen Einheitsfront. Dazu soll bis zum 1. Januar 2023 eine Einladung verschickt werden. Frauen von der Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen wollen sich aktiv einbringen, so mit Partnerschaften zur Unterstützung der Finanzierung. Zum Schluss verurteilten die Teilnehmer des Webinars in einer Resolution den imperialistischen Krieg der Türkei gegen Nordsyrien.

 

Die Weichen in Richtung 1. Weltkonferenz der internationalen Einheitsfront sind gestellt. Nun geht es an die Umsetzung!