TK Elevator
MLPD solidarisch im Kampf um jeden Arbeitsplatz
Die Fa. TK Elevators hat letzten Donnerstag auf der Betriebsversammlung angekündigt, im Werk Neuhausen 500 von 800 Arbeitsplätzen zu vernichten. Das soll in den nächsten Jahren passieren. Angeblich auch deshalb, weil der russische Markt eingebrochen sei.
Der MLPD-Kreisverband Esslingen hat eine Solidaritätserklärung an den IG Metall-Vertrauenskörper, den Betriebsrat und die Belegschaft der Fa. TK Elevators in Neuhausen geschickt:
Solidaritätserklärung - Für den Kampf um jeden Arbeitsplatz!
Liebe Kolleginnen und Kollegen, passend zu Weihnachten nun die Hiobsbotschaft: 500 Arbeitsplätze sollen vernichtet werden! Das ist die Zukunft, die den Beschäftigten trotz des geltenden „Zukunftsvertrags“ und der „Beschäftigungsgarantie“ zugemutet wird. Diese weitere Arbeitsplatzvernichtung soll „sozial verträglich“ sein. Sie kommt in einer Situation, wo viele Familien sowieso schon mit einer explodierenden Inflation und steigenden Mieten zu kämpfen haben. „Sozial verträglich“ sind auch keine Abfindungen, denn der Arbeitsplatz ist in Zukunft weg. Warum sollen wir uns der Profitlogik unterordnen? Wenn sich die gut organisierte Neuhausener Belegschaft zu einem Kampf um jeden Arbeitsplatz entschließt, dann wird sie große Solidarität bekommen! Auch wenn TK Elevators vom Konzern ausgegliedert wurde, sind die Arbeiter und Angestellten noch lange nicht von der gemeinsamen Kampfkraft aller Thyssen-Werke und darüber hinaus „ausgegliedert“.
Mit der Ausgliederung kann die Konzernleitung nun scheinbar rote Zahlen zur Rechtfertigung anführen. Bei einem Umsatz von 8 Milliarden € in 2020/21 müssen nun 30 Millionen € angebliche Verluste herhalten. Das wären für den Thyssenkrupp-Konzern, der 15 Prozent an Elevators hält und Steuervorteile rauszieht, nur „Peanuts“. Hat doch Thyssenkrupp seinen Gewinn in letzten Geschäftsjahr mehr als verdoppelt. Die Ursache im „Missmanagement“ zu suchen, greift aber zu kurz. Sicher gibt es auch unfähige Manager bei TK Elevators. Doch im Sinne der Kapitalisten ist es ja ein durchaus „erfolgreiches Management“, wenn sie die sogenannten Lohnkosten verringern! Das sind nicht einfach Fehler, die man korrigieren könnte, sondern die „normale“ Gier nach Maximalprofiten. Wir müssen darüber hinaus denken und diese ganze kapitalistische Profitwirtschaft in Frage stellen. Erst eine sozialistische Gesellschaft wird die Grundursache von Krieg, Krisen und Arbeitslosigkeit überwinden.
Wenn die Krisen- und Kriegslasten auf die Arbeiter- und Angestellten abgewälzt werden sollen, muss standardmäßig die Begründung herhalten „wegen dem Krieg“. Das stellt die Dinge auf den Kopf: Der frühere Mutterkonzern Thyssenkrupp gehört zu den ganz großen Profiteuren von Hochrüstung und Krieg. Den-ken wir an den 21-Milliarden-Deal mit dem U-Boot-Verkauf noch unter Merkel, den Bau von Fregatten und Luftabwehrsystemen durch „TK Marines“. Oder die Übernahme der MV-Werft in Wismar, wo ab 2024 U-Boote für die Bundeswehr gebaut werden sollen. Wir haben den imperialistischen Krieg nicht gemacht, der von beiden Seiten um die Vorherrschaft in Europa geführt wird. Und wir sind auch nicht bereit, die Folgen zu tragen!
Es geht doch nicht nur um die heute Beschäftigten. Vor allem für die Jugend und die nachfolgende Generation müssen wir die Arbeitsplätze erhalten. Es ist zu begrüßen, wenn der Betriebsrat kämpfen will. Aber was soll es heißen, „möglichst alle Arbeitplätze“ zu erhalten? (laut Esslinger Zeitung vom 10.12.) In ein Fußballspiel geht man doch auch nicht mit der Ansage, dass man ein paar Tore kassieren will.
Lassen wir uns nicht durch Worthülsen wie „Excellenzzentrum“ und „Kompetenzfelder“ von unserer Stärke ablenken. Wer kämpft, kann gewinnen. Dafür hat die Neuhausener Belegschaft schon bei vielen Aktionen der IG Metall ihre „Kompetenz“ bewiesen. Wir werden euch jedenfalls nach unseren Kräften dabei unterstützen.
Mit solidarischen Grüßen!
Die Solidaritätserklärung (pdf)