MLPD trauert um Kampfgenossen und Freund

MLPD trauert um Kampfgenossen und Freund

Zum Tod des großen philippinischen Revolutionärs und Marxisten-Leninisten José Maria Sison

Gestern abend starb im niederländischen Utrecht der große philippinische Revolutionär und Marxist-Leninist Prof. José Maria Sison. Er wurde 83 Jahre alt.

Von def/gis
Zum Tod des großen philippinischen Revolutionärs und Marxisten-Leninisten José Maria Sison
JoséMaria Sison (Foto: Rebellisches Musikfestival)

Kondolenzschreiben des Zentralkomitee der MLPD

Das Zentralkomitee der MLPD schreibt an Marco Valbuena, Kommunistische Partei der Philippinen, und an Julieta de Lima, die Frau von Joma Sison:

 

Liebe Genossinnen und Genossen der Kommunistischen Partei der Philippinen, liebe Julieta de Lima, wir haben heute Nacht erfahren, dass der Genosse José Maria Sison, Gründungsvorsitzender der Kommunistischen Partei der Philippinen, am 16. Dezember 2022 im Alter von 83 Jahren verstorben ist.

 

Wir sprechen im Namen der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands und unserem Jugendverband REBELL dem Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Philippinen (CPP) und ihren Mitgliedern, den Mitgliedern aller nationaldemokratischen Organisationen in den Philippinen und insbesondere seiner Frau Julieta de Lima die herzliche und solidarische Anteilnahme zum Tod des Genossen Joma aus! Sein Tod ist ein großer Verlust für die CPP, den revolutionären Kampf um nationale und soziale Befreiung in den Philippinen und die internationale revolutionäre Bewegung.

 

Joma war seit 1961 in der revolutionären Bewegung und im Jugendverband führend aktiv. Seit Ende 1968 war er Gründungsvorsitzender der Kommunistischen Partei der Philippinen und baute eine der bedeutendsten revolutionären Parteien nach dem revisionistischen Verrat mit dem XX. Parteitag der KPdSU auf. Er widmete über 60 Jahre seines Lebens dem antiimperialistischen Widerstand und dem Kampf für den Sozialismus. Dafür wurde er von der Marcos-Diktatur verfolgt und sieben Jahre lang inhaftiert, zwei Jahre in Isolationshaft angekettet an ein Feldbett. Seit Ende der 80er Jahre lebte José Maria Sison in den Niederlanden im Exil. Durch den US-Imperialismus wurden er und die CPP 2002 zu Terroristen erklärt. Zu keiner Zeit ließ Joma Sison sich durch antikommunistische Repression einschüchtern und von seinem Weg abbringen.

 

Joma hat sein ganzes Leben den Kampf gegen den Revisionismus geführt. Er hatte eine herausragende Rolle im Kampf um den Neuaufbau der internationalen marxistisch-leninistischen und Arbeiterbewegung und ermutigte viele Organisationen, am internationalen Befreiungskampf teilzunehmen. Er war theoretisch versiert und hatte großes taktisches Geschick in der Zusammenarbeit mit unterschiedlichsten Organisationen. Stefan Engel hat José Maria Sison in der Zeit seines Exils Anfang der 1990er Jahre persönlich kennengelernt. Beide arbeiteten eng in der Internationalen Konferenz marxistisch-leninistischer Parteien und Organisationen zusammen und nahmen abwechselnd die Funktion des Hauptkoordinators darin wahr.

 

Stefan Engel und Joma Sison verband seit 30 Jahren eine persönliche Freundschaft, getragen von gegenseitigem Respekt und Solidarität. Zum bedeutenden Höhepunkt im gemeinsamen Kampf gegen den Revisionismus wurde das internationale Seminar 1993 zu „100 Jahre Mao Zedong“, das Lehren aus dem revisionistischen Verrat am Sozialismus zog und ein wichtiger Beitrag für den Wiederaufbau der internationalen marxistisch-leninistischen und Arbeiterbewegung und für einen neuen Aufschwung des Kampfes für den Sozialismus wurde. Die Herausgabe der Dokumentation dieses Seminars oder auch des Buches zur Verteidigung der proletarischen Kulturrevolution, das in China erschien, bleiben unvergängliche gemeinsame ideologisch-politische Beiträge für die internationalen revolutionäre und Arbeiterbewegung. Joma Sison wird uns auch als sehr kulturvoller Mensch in Erinnerung bleiben. In den schwersten Zeiten seiner Isolationshaft begann er Gedichte zu schreiben.

 

Liebe Julieta, liebe Genossinnen und Genossen der CPP,  die revolutionäre Weltbewegung verliert einen ihrer erfahrensten führenden Köpfe. Wir verlieren mit José Maria Sison einen jahrzehntelangen Kampfgenossen und guten Freund, der uns in vielen Gesprächen und gemeinsamen Aktivitäten inspirierte und unsere Arbeit bereicherte. Sein Tod ist uns Verpflichtung, im Geist des proletarischen Internationalismus die enge Freundschaft zwischen unseren beiden Parteien zu pflegen, den antiimperialistischen Kampf und den Kampf zur Vereinigung der internationalen revolutionären Parteien und Organisationen zur Vorbereitung und Durchführung der internationalen Revolution für den weltweiten Sieg des Sozialismus mit aller Kraft fortzuführen!

 

Mit revolutionären und brüderlichen Grüßen
Gabi Fechtner, Parteivorsitzende der MLPD
Stefan Engel, Zentralkomitee der MLPD, Leiter der Redaktion REVOLUTIONÄRER WEG
Monika Gärtner-Engel, Internationalismusverantwortliche Zentralkomitee der MLPD
Peter Weispfenning, Länderbeauftragter der MLPD für die Philippinen

Englische Übersetzung im pdf-Format

Führende Medien berichten - Reuters antikommunistisch und respektlos

Bemerkenswert ist, dass weltweit führende Nachrichtenagenturen und Medien sofort über den Tod von José Maria Sison berichteten. Darin zeigt sich, welche Bedeutung auch bürgerliche Politikerinnen und Politiker und bürgerliche Medien der kommunistischen und Arbeiterbewegung und ihren führenden Köpfen beimessen. CNN (Cable News Network) berichtet und zitiert die CPP: "Die gesamte Kommunistische Partei der Philippinen zollt ihrem Gründungsvorsitzenden, einem großen marxistisch-leninistisch-maoistischen Denker, Patrioten, Internationalisten und revolutionären Führer, die größtmögliche Anerkennung".

 

Aufs Schärfste protestiert die MLPD dagegen, in welch unsäglicher antikommunister und respektloser Weise die "Nachrichten"-Agentur Reuters über den Tod des philippinischen Revolutionärs am heutigen Samstag berichtete. Viele sogenannte Leitmedien schreiben die Nachricht einfach ab und verbreiten sie. In der Reuters-Verlautbarung heißt es: "Nach dem Tod von Sison rief das Verteidigungsministerium die wenigen verbliebenen Gläubigen (! sic) dazu auf, sich von der gewalttätigen und falschen Ideologie der Kommunistischen Partei abzuwenden. Eine neue Ära ohne José Maria Sison bricht für die Philippinen an, und wir werden alle besser davon profitieren. Der größte Stolperstein für den Frieden auf den Philippinen ist verschwunden; geben wir dem Frieden eine Chance", sagte das Verteidigungsministerium am heutigen Samstag."

 

Hier werden die realen Verhältnisse komplett auf den Kopf gestellt. Nicht die Marcos- und Duterte-Diktaturen, nicht der neue ultrareaktionäre Regierungschef Marcos Junior sind für die brutale Knechtung des philippinischen Volks verantwortlich, sondern der völlig berechtigte Befreiungskampf. Da soll der Freiheitsideologe und Freiheitskämpfer José Maria Sison am Tod von 40.000 Menschen schuld sein! Tatsächlich wurden sie von den philippinischen Regierungen getötet.

 

Die Reaktionäre in den Philippinen und andernorts werden sehen, dass sie sich verrechnet haben. Die CPP schreibt: "Auch wenn wir trauern, geloben wir, weiterhin unsere ganze Kraft und Entschlossenheit einzusetzen, um die Revolution voranzutreiben, geleitet von der Erinnerung und den Lehren des vom Volk geliebten Ka Joma."