Vorweihnachtliche Arbeitsplatzvernichtung
„Aus“ für Leiharbeiter bei FCSD und Ford
Jeder Automobilarbeiter, jede Automobilarbeiterin kennt „Programme“ zur Vernichtung von Arbeitsplätzen – bei Ford hieß es zuletzt „Reset und Redesign“.
Die Geschäftsleitung wollte der Belegschaft weismachen, dass nach der Vernichtung von mittlerweile 6.000 Arbeitsplätzen in Deutschland der Rest eine Zukunft habe. Pustekuchen. Nicht nur, dass die Kolleginnen und Kollegen im Werk Saarlouis seit Monaten um ihre Arbeitsplätze kämpfen müssen, weil das Werk geschlossen und an verschiedene Investoren verscherbelt werden soll.
Plötzlich heißt es: Der Ford-Fiesta läuft ein Jahr früher im Juli 2023 aus. Auf der Betriebsversammlung Anfang Dezember wurden die Folgen nur versteckt und mit viel Gejammer seitens Geschäftsleitung und Gesamtbetriebsrat Benjamin Gruschka angedeutet: Man müsse mit weiterem Arbeitsplatzabbau im vierstelligen Bereich rechnen! Das trifft die Produktentwicklung, aber auch 500 Kollegen des Motorenwerks werden im Sommer keine Arbeit mehr haben. Weil sie dann auf andere Plätze verteilt werden, kündigte Ford kurzerhand den Vertrag mit Randstad. Folge: Kolleginnen und Kollegen, die im Ersatzteilzentrum FCSD in Köln Merkenich auf einen Zeitvertrag bei Ford hofften, wurde eröffnet, dass sie am 31.12.22 raus sind.
Kommentarlos abbestellt, obwohl sie dringend gebraucht werden bei der dünnen Personaldecke. Schönes Weihnachtsgeschenk – so ist Ford: „100% menschlich ... das Gemeinschaftsgefühl aller Mitarbeiter ... stärken“ (Homepage von Ford). So ein Manager sitzt aber nicht ab 2023 wieder auf der Wartebank. Mein Kollege meint: „Wenn du mich fragst, sind sechs Stunden Arbeit am Tag genug heutzutage“. Damit könnten wir auch Arbeitsplätze erhalten. Der Kampf um Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich steht neben dem selbständigen Streik um Lohnnachschlag in 2023 ganz oben auf unserer Tagesordnung.