Metall-Tarifvertrag

Metall-Tarifvertrag

Kürzung des T-Zusatzentgelts

Immer noch wird der Tarifabschluss in der Metallindustrie in den Betrieben diskutiert.

Von gp

Das hängt u.a. auch damit zusammen, dass die Berechnung, was tatsächlich für die Kolleginnen und Kollegen rum kommt, immer schwieriger wird. Dazu gehören Nullmonate und Einmalzahlungen. Dazu kommt als neues Element die Verschlechterung von Vereinbarungen früherer Tarifrunden. Das hat System und soll eine kritische Bewertung des Verhandlungsergebnisses erschweren. So waren z.B. bei der Tarifrunde 2018 statt einer tabellenwirksamen Lohnerhöhung ein sogenanntes „Transformationsgeld“ oder „tarifliches Zusatzgeld (T-ZUG)" beschlossen worden. Mit dem T-ZUG A sollten die Kolleginnen und Kollegen jährlich ab 2022 im Juli 18,4 Prozent ihres individuellen Monatsentgeltes bekommen. Dazu kommt ein Zusatzbetrag, T-ZUG B von 12,3 Prozent des tariflichen Facharbeiter-Ecklohns, der ebenfalls im Juli ausgezahlt werden soll.

 

Im aktuellen Tarifabschluss wurde jetzt vereinbart, dass das T-ZUG A nicht wie bereits tarifvertraglich vereinbart 2023 auf 27,6 Prozent des  individuellen Monatsentgeltes erhöht wird, sondern dauerhaft bei 18,4 Prozent bleibt. Dafür soll das T-ZUG B von 12,3 Prozent auf 18,5 Prozent vom Ecklohn steigen.

 

Wie wirkt sich das materiell aus? Durch die Nichterhöhung des T-ZUG A auf 27,6 Prozent verliert ein durchschnittlicher Facharbeiter rund 300 Euro. Da sich der T-ZUG A auf das individuelle Monatsentgelt bezieht, ist der Betrag für alle Lohngruppen, die über dem tariflichen Ecklohn liegen, natürlich höher. Als Ausgleich wurde eine Erhöhung des T-ZUG B von 12,3 Prozent auf 18,4 Prozent beschlossen. Diese Erhöhung beträgt aber bezogen auf den tariflichen Ecklohn rund 200 Euro. Mit anderen Worten, die Kolleginnen und Kollegen müssen auf mindestens 100 Euro aus dem Tarifabschluss von 2018 und 2021 verzichten!

 

Dazu kommt noch, dass der T-Zug B durch einfache Erklärung des Betriebes gestrichen werden kann, wenn die Nettoumsatzrendite unter 2,3 Prozent sinkt. Ein zusätzliches Argument, jetzt den selbständigen Kampf um einen Lohnnachschlag anzupacken.