Zum Jahresende

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Arbeiterkämpfe in Portugal beleben sich

Die Hafenarbeitergewerkschaft SNTAP hat zu landesweiten Streiks vom 22. Dezember bis zum 30. Januar aufgerufen.

Korrespondenz aus Ulm

Er umfasst die Häfen auf dem Festland sowie der Inselgruppe der Azoren und Madeira. Die Wut der Handelsmonopole, Speditionsunternehmen und Hafenverbände ist groß, denn der Streik hat große Auswirkungen. Es ist nicht so leicht, die Fracht an andere Häfen z.B. Spanien umzuleiten. So läuft an den meisten Häfen nichts mehr. Darunter ist auch der größte und wichtigste Hafen Porto de Leixões in Porto.

 

Die Gewerkschaft fordert mit dem Streik Verhandlungen über Lohnerhöhungen, nachdem die Hafenverwaltung auf keine ihrer Forderungen reagiert hat. Schon am 23. und 26. Dezember gab es einen 24-Stunden-Streik der Eisenbahner für Inflationsausgleich. Im November streikten die Beschäftigten des öffentlichen Dienst für 10 % mehr Lohn. Das Bodenpersonal der TAP (Fluggesellschaft Portugal) streikte Anfang Dezember, um provokante Lohnkürzungen abzuwehren. 360 Flüge waren betroffen.

 

Bedeutend ist auch der Streik um Lohnnachschlag bei Autoeuropa Palmela. Autoeuropa ist eine Volkswagen-Tochter mit 5.200 Beschäftigten. Noch im März stimmten die Arbeiter einer Lohnerhöhung von 2 % zu. Angesichts der Inflation von (offiziell) 10 % und Provokation der Geschäftssführung, nur eine Einmahlzahlung anzubieten, gingen die Arbeiter in den Streik. So wurde am 17. und 18.11. von allen vier Schichten jeweils 2 Stunden gestreikt. Die Streikbeteiligung lag zwischen 50 und 75 %. In der Streikzeit lief kein einziges Auto vom Band. Die Aktivität ging von der Basis aus, unter anderem auch gegen die Absage einer beteiligten Gewerkschaftsführung.