Ehemaliger Papst
Die reaktionäre Theologie des verstorbenen Ex-Papsts Ratzinger ...
... stand fest auf dem Boden des Idealismus: „Am Anfang war das Wort, das Wort wurde Fleisch“ – sprich: Materie (Johannes 1.1).
Auf einer solch luftigen Grundlage rechtfertigte Ratzinger als Benedikt der 16. wie viele andere die herrschende Klassengesellschaft. Er tat das allerdings auf besonders reaktionäre Weise. Frauen sollen hier und in der Kirche nicht gleichberechtigt sein. Kinder „werden in Sünden empfangen und geboren“. Zu der seit zehn Jahrhunderten andauernden blutigen Unterdrückung der Völker Asiens, Afrikas, Amerikas im Namen des Christentums erklärte er salbungsvoll – ausgerechnet in Lateinamerika: Das Oktroyieren einer fremden, christlichen Kultur sei keine Unterwerfung gewesen, sondern „von den Ureinwohnern unbewusst herbeigesehnt worden“. Dem widersprachen Repräsentanten der Indios, die die Rede als „arrogant und respektlos“ bezeichneten.
Bitter beklagte er, dass heute „Gott aus dem Leben der Menschen ausgeblendet wurde, ... (...) Nicht einmal sei es gelungen, die Verantwortung vor Gott in eine europäische Verfassungsordnung aufzunehmen“* – hier spricht die alte Sehnsucht nach einem hierarchischen Gottesstaat. Der Papst ist laut Forbes heute der fünftmächtigste Mann der Welt – verwoben mit dem internationalen Finanzkapital auch durch die korrupte Vatikan-Bank, die Geldwäschereien von schmutzigsten Mafiabossen aktiv betreibt.
Selbst völlig undemokratisch monarchisch regierend, nutzte Benedikt Ratzinger seine "Unfehlbarkeit" radikal aus, um innerkirchliche Kritiker wie Hans Küng und viele, viele andere zum Schweigen bringen zu wollen. Allerdings hat er so den „Zusammenbruch des Priesternachwuchses“, den er konstatieren musste, nur beschleunigt. Selbstkritik auch zu dem Jahrhunderte alten Missbrauch von Kindern hat er nie geübt, sondern sich selbst aktiv an der Vertuschung beteiligt.
Der Kern seiner Weltanschauung war, dass er ein glühender Antikommunist war. Schwer erträglich sind die Lobeshymnen vieler bürgerlicher Politiker, während sich auch viele Gläubige in Scharen von der Kirche abwenden. Man sagte ihm ja nach, dass er allen Ernstes darauf hofft, nach seinem jetzt eingetretenen Tod seine Weggefährten wieder zu treffen. Wenn es die Hölle gäbe, würde er dort einen Ehrenplatz unter vielen Gesinnungsgenossen finden ...