Protest gegen Lützerath-Räumung
Auch in Tübingen wird gefordert: Lützi bleibt!
Sehr kurzfristig hatten Ende Gelände, Fridays for Future (FFF), Tübinger Offenes Antikapitalistisches Klimatreffen (TOAKT) zur heutigen Protestaktion zu Lützerath aufgerufen. Ca. 250 meist jüngere Leute kamen. Wir von der MLPD waren dabei, hatten schnell aus dem aktuellen Bericht auf "Rote Fahne News" und der Erklärung der Landesleitung Baden-Württemberg der MLPD zum AKW Neckarwestheim ein Flugblatt gebastelt. Leider hatten wir aufgrund der Kurzfristigkeit keine Literatur dabei, was wir beim nächsten Mal ändern werden.
Die 55 Flugblätter waren schnell weg, nur wenige lehnten ab. Gespräche waren schwierig, meist wollten alle die Reden hören. Zu unseren Plakaten gab es viel Zustimmung. Die Auftaktrede entsprach der empörten und kämpferischen Stimmung. Sie lehnte die Kriminalisierung von Klimaaktivistinnen und -aktivisten sowie Polizeiübergriffe ab und forderte entschieden, die Rücknahme des Beschlusses, weiter Braunkohle abzubaggern, u.a. weil es keinerlei Notsituation bezüglich Strom gibt. Das ist absolut richtig.
Weiter ging es zum CDU-Büro. Auf dem Weg wurden kämpferische Parolen gerufen. Die dortige Rede prangerte berechtigt die schon immer reaktionäre Rolle der CDU bei Umwelt, Flucht, Armut und Migration an. Auch der NRW-Ministerpräsident Hendrik wüst bekam sein Fett ab. Aber letztlich warf die Rednerin der CDU vor, die Chance verpasst zu haben, eine richtigere Politik zu machen. Hallo? Die CDU hat was? Dann warf die Rednerin noch den „Eltern“ vor, für die jetzige Generation nicht genug für die Umwelt gekämpft zu haben. Stimmt, es war nicht genug. Aber was ist mit uns (ich bin 74), die immer noch kämpfen? Gegen Regierung und Konzerne wurden nur Parolen gerufen.
Die „Grünen“ wurden vor ihrem Büro, wegen ihrer Verantwortung für den „Kohle-Kompromiss“ und den Abbaubeschluss, mit heftigem Protest überzogen. Die Enttäuschung sitzt tief! Die Rede forderte eine Systemwende - aber mithilfe der Grünen, die sich endlich besinnen sollten. Kritik am Kapitalismus kam nicht vor.
Ein Großteil der Demonstrierenden war sicher radikaler als die Rednerinnen und Redner - sie werden so beeinflusst, „dramatische“ Veränderungen innerhalb des Systems zu fordern. Damit ändert sich - NICHTS. Da müssen wir, mit der bewusstseinsbildenden Arbeit, wohl noch einige Schippen drauflegen und noch viel offensiver auftreten!