Berlin

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Einstimmen auf das Lenin-Liebknecht-Luxemburg-Wochenende

Bei einem Treff-Abend am letzten Freitag haben wir uns mit der Diskussion des Aufrufs, einem Gedicht und vielen historischen Antikriegsliedern auf eine spannende Woche eingestimmt, die unsere Regionalgruppe vom Interbündnis beschlossen hatte. Die Lieder machten vor allem eins deutlich: Sie sind so hochaktuell, weil imperialistische Kriege und Kriegsgefahr eine Gesetzmäßigkeit im Kapitalismus sind - und weil in allen Liedern, auch denen aus den Anfängen des Kapitalismus, schon der Ausblick und die Sehnsucht nach einer Welt ohne Kriege enthalten ist.

Korrespondenz

So gestärkt sind wir am Samstag mit Anlage und Infotisch in die Nähe des Seminarortes losgezogen. Alle, die länger mit uns gesprochen haben, wussten entweder von der LLL-Demonstration und hatten sie sich schon eingeplant. Oder sie waren gerade davon angezogen, dass wir uns im Aufbau der neuen Friedensbewegung gegen jeden imperialistischen Kriegstreiber wenden - Arbeiter schießen nicht auf Arbeiter!

 

Ein weiterer Anziehungspunkt war der, dass wir unsere eigene Regierung unter anderem wegen der jüngst beschlossenen Panzerlieferung und der Abwälzung der Kriegs- und Krisenlasten angreifen. Mehrere betonten, wie wichtig sie eine solche Strategiedebatte finden, denn schon in unseren Gesprächen wurde der Klärungsbedarf deutlich: Soll man auf die Rückkehr zu Verhandlungen setzen - zu einer Diplomatie, die ja gerade in diese Lage geführt hat, oder selbst aktiv werden? Kann man überhaupt etwas ändern und wie?

 

Ein Kollege aus der Friedens-AG der Gewerkschaft GEW bedauerte am Ende des Gesprächs, dass er zur zeitgleichen Rosa-Luxemburg-Konferenz geht. Eine Frau überlegt sich, ob sie kommt. "Ihr habt mich gerade in der richtigen Situation erwischt. Nach langer Passivität sehne ich mich danach, aktiv zu werden und mal in einem Café lange zu quatschen."

 

Und ein älterer Kollege will einmal in den "Treff International" kommen. Er will diesmal die Linkspartei nicht mehr wählen und hatte vor allem Interesse an unserem Standpunkt zu den verschiedensten trotzkistischen Organisationen. Gerade die jungen Menschen, die oft nichts von dem Wochenende wussten, kamen ins Überlegen, wenn wir sie dazu herausgefordert haben, für die Zukunft Verantwortung zu übernehmen. Ein erfolgreicher Einsatz mit 170 verteilten Aufrufen und mehreren Anwohnern des GLS-Campus, die sich ernsthaft überlegen zu kommen.