Erlangen

Erlangen

Gregor Gysi in Nordbayern

Am 9., 10. und 11. Januar unternahm Gregor Gysi eine Veranstaltungstour durch Bayreuth, Erlangen und Bamberg.

Korrespondenz
Gregor Gysi in Nordbayern
Gysi bei der Autogrammstunde. Auf dem Tisch "Der Ukrainekrieg und die offene Krise des imperialistischen Weltsystems" von Stefan Engel, Gabi Fechtner und Monika Gärtner-Engel (rf-foto)

In Erlangen machte er in der gut gefüllten Stadthalle Station. Er nahm dort Stellung gegen die Waffenlieferungen an die Ukraine. Dabei war sein Argument das, dass Deutschland als großer Waffenproduzent an jedem Krieg in der Welt mitverdient – also auch am Ukrainekrieg. Er forderte einen sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine und Verhandlungen über eine Friedenslösung unter Führung Österreichs. Ziel müsse ein dauerhafter Friedensvertrag in Europa sein.

 

Offen blieb, wie das bei dem rasant wachsenden imperialistischen Konkurrenzkampf gelingen soll. Schließlich sorgt der Imperialismus gesetzmäßig immer wieder für ungerechte Kriege. Kein Wort fiel seinerseits, dazu, dass der Hauptfeind im eigenen Land steht. Das war bekanntlich die Losung von Karl Liebknecht. Die EU solle sich stärker von den USA lösen, dabei ist die EU doch selbst ein imperialistisches Bündnis.

 

In der Pause nach den ersten 45 Minuten sprach ich mit ihm. Ich sagte ihm, dass der Krieg von beiden Seiten ein ungerechter Krieg ist, worauf er zustimmend nickte. Ich zeigte ihm die Ukraine-Broschüre der MLPD und fragte ihn, ob ich sie ihm da lassen solle. Er schaute sie kurz an und sagte. „Ja, lassen Sie da“.

 

In den Nürnberger Nachrichten war danach allerdings kein Wort über seine Haltung zum Ukrainekrieg zu lesen, nur über seine sarkastischen Monologe wurde berichtet. Die Forderung nach dem Stopp der Waffenlieferungen an die Ukraine passt nicht zur Politik der Ampel-Regierung mit ihren Kriegstreibern jeder Couleur - wie Hofreiter und Strack-Zimmermann.