Ukrainekrieg

Ukrainekrieg

Genosse aus der Ukraine: Auf eigene Regierung ist keinerlei Verlass!

Vor einer Woche fand in Berlin das Strategieseminar der neuen Friedensbewegung gegen Faschismus und Krieg statt. "Rote Fahne News" hat darüber und über die abendliche Podiumsdiskussion berichtet.

Ein Genosse der Union der Kommunisten der Ukraine war bei dieser Podiumsdiskussion telefonisch zugeschaltet. Hier sein Beitrag:

 

Guten Tag, Genossinnen und Genossen! Ich grüße euch im Namen der Union der Kommunisten der Ukraine sowie von der Organisation Rosengarten und danke euch für die Einladung zur Diskussion über die Taktik und Strategie zur Verhinderung eines Dritten Weltkriegs. Im Grunde ist es die Einladung zu einer Art Abend mit Horrorgeschichten am Lagerfeuer, nur dass anstelle von ausgedachten Schreckensmärchen ganz reale Tragödien und anstelle eines Lagerfeuers die Ukraine, Syrien und andere Krisenherde stehen.

 

Sobald ihr also erfahrt, dass in eurem Land ein Krieg ausgebrochen ist, solltet ihr eure Fenster mit Klebeband kreuzweise abkleben, um nicht durch Glasscherben getötet zu werden. Geht während des Fliegeralarms in Deckung. Ein Raum mit Fenstern, Spiegeln oder Fliesen an den Wänden kann nicht als Schutzraum dienen. Denkt an die "Zwei-Wände-Regel", die besagt, dass sich mindestens zwei Wände zwischen euch und einer potenziellen Granatenexplosion befinden sollten. Trifft ein Projektil direkt auf euer Haus oder eure Wohnung, habt ihr keine Chance, zu überleben oder Schäden zu vermeiden. Auch ein Keller oder andere unvorbereitete Räume mit weniger als zwei Ausgängen sollten nicht als Schutzraum dienen, da die Wahrscheinlichkeit, an einem solchen Ort unter Trümmern begraben zu werden, höher ist als die Wahrscheinlichkeit, durch einen Geschosseinschlag zu sterben.

 

Dies ist eine unvollständige Liste von Regeln, über die die offiziellen, staatlichen Fernsehsender in der Ukraine nicht berichten. Die Frage der Sicherheit und Rettung wurde ausschließlich den Bürgern sowie den unabhängigen Journalisten und Bloggern überlassen. Die ukrainische Führung räumte später ein, dass sie seit November 2021 von dem geplanten Angriff wusste, aber von Evakuierungsmaßnahmen absah, um keine Panik in der Bevölkerung zu schüren. Die Schlussfolgerung ist, dass die Sicherheit der einfachen Ukrainer für eine scheinbare "Ruhe" geopfert wurde. Es ist nun klar, dass die ukrainische Führung so viele menschliche Opfer wie möglich braucht, denn nur der Tod von fünfhundert Kindern kann gegen die Lieferung von Panzern aus westlichen Ländern eingetauscht werden.

 

Die russische Führung ihrerseits, in dem sie mit "Entmilitarisierung" und "Entnazifizierung" die edelsten Absichten und Ziele verkündete, leugnete aber ebenfalls die Möglichkeit einer militärischen Invasion solange, bis ihre so genannte "Sonderoperation" begann. Dabei zeigte auch sie völlige Gleichgültigkeit gegenüber der Bevölkerung jener Gebiete, die sie "befreien" wollte.

 

Es wäre eine Illusion zu glauben, dass sich die bürgerlichen Führungen unserer Länder in erster Linie um die Sicherheit der Völker ihrer eigenen Länder kümmern würden. Der Krieg als konzentrierter Ausdruck der Politik soll die Widersprüche innerhalb der Bourgeoisie lösen, und die Frage der Rettung der Ertrinkenden wird von den Ertrinkenden selbst entschieden.

 

Wenn es ein Instrument zur Verhinderung des Dritten Weltkriegs gibt, dann liegt es sicher nicht in den Händen der bürgerlichen Parlamente und Regierungen, denn die Widersprüche innerhalb der bürgerlichen Clans machen einen friedensstiftenden Geist der staatlichen Machtorgane im Kapitalismus unmöglich. Nur die internationale Bewegung des Proletariats und seiner Verbündeten ist in der Lage, einen Mechanismus zu entwickeln, der ein weltweites Abschlachten verhindert. Dafür gibt es bereits ein mächtiges Hilfsmittel in Form der marxistisch-leninistischen Methode, die erlernt und verbreitet werden muss.

 

Der Imperialismus, der die Völker in den Abgrund stürzt, muss eben gemäß der Logik des Marxismus-Leninismus verstanden werden, d.h. als eine ökonomische Erscheinung, die alle Länder umfasst, indem sie diese den Finanzmonopolen unterordnet, und nicht als eine zufällige Erscheinung einzelner Länder. Wenn der Imperialismus eine Besonderheit einzelner kapitalistischer Länder wäre, könnte man annehmen, dass er auch eine Besonderheit der Völker dieser Länder ist, d.h. der Engländer, der Deutschen, der Russen, der Juden usw. Es ist offensichtlich, dass ein falsches Verständnis des Imperialismus zu Chauvinismus und zur Unterstützung einer der Kriegsparteien führt.

 

Der Imperialismus ist eine weltweite Erscheinung, er ist keine episodische Erscheinung einzelner Gruppen und Blöcke. Ich bin sicher, dass auch dieses Treffen nicht nur eine Episode sein wird, ein Blitzlicht am Nachthimmel, sondern ein Schritt zum Aufbau eines Netzwerks der proletarischen Solidarität, welches das Ende unserer Spezies verhindern wird.

 

Proletarier aller Länder, vereinigt euch!