Frankreich
Eine gewerkschaftliche Front sagt Macrons Rentenplänen den Kampf an
Der Regierungsentwurf, der am 10. Januar von der Regierung enthüllt wurde, hat die Gewerkschaften auf den Plan gerufen: Alle sind sich einig im Kampf gegen die Heraufsetzung des gesetzlichen Renteneintrittsalters von 62 auf 64 Jahre.
Die wichtigsten Gewerkschaften rufen für den morgigen Donnerstag, den 19. Januar 2023, zu Streik und Demonstration auf: Die CGT, Force Ouvrière, CFDT, CFTC und CFE-CGC sowie Unsa, Solidaires, FSU und fünf Jugendorganisationen. Insgesamt werden also dreizehn Vertretungen gemeinsam marschieren, eine geeinte Gewerkschaftsfront!
“Mit etwas Humor habe ich der Premierministerin (Élisabeth Borne, d. Red.) gesagt, dass sie eine Heldentat vollbracht hat: Es ist zwölf Jahre her, dass sich alle Gewerkschaftsorganisationen in diesem Land gegen eine Reform zusammengeschlossen haben", erklärte Philippe Martinez, Generalsekretär der Gewerkschaft CGT, vor der Presse. 2010 brachte ein Angriff auf die Renten von Präsident Nicolas Sarkozy erneut Millionen von Menschen auf die Straße. Damals ging es um die Anhebung des gesetzlichen Renteneintrittsalters von 60 auf 62 Jahre, die schließlich durchgesetzt wurde.
2019 hatten Massenstreiks und -demonstrationen erneut breiten Widerstand gegen reaktionäre Rentenpläne von Präsident Emmanuel Macron geleistet. Der Entwurf verschwand in den Schubladen, als auch noch die Corona-Pandemie ausbrach.
Aktuell wichtig: Die CGT-Gewerkschaften in der Erdölbranche haben für den 19. und den 26. Januar 2023 sowie für den 6. Februar Streiks angekündigt, um gegen Macrons Rentenpläne zu protestieren. Auch die "Stilllegung der Raffinerieanlagen" wird von der Gewerkschaft in Betracht gezogen.