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GDL-Führung zu Schlichtung bereit, lehnt aber „Trickserei“ von SWEG-Bahngesellschaft ab

In den letzten Monaten hat die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) 650 Stunden im Südwesten für einen gemeinsamen Tarifvertrag bei der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG) und bei der SWEG Bahn Stuttgart GmbH (SBS) gestreikt.

Von wb

Unter dem Druck der Fahrgäste und der kritischen Öffentlichkeit hat nun die Geschäftsführung der SWEG ein Vermittlungsverfahren vorgeschlagen, das aber die GDL als „Trickserei“ ablehnt.

 

„Damit verfolgt die SWEG vordringlich nur das Ziel, vor jeglicher Verhandlung oder Schlichtung die Kernfrage zu umgehen, ob überhaupt Tarifverträge für die SWEG abgeschlossen werden. Diese Grundsatzfrage soll in die Entscheidungshoheit eines Dritten gegeben werden.“ [1] Das lehnt die GDL mit Recht ab. Ihr Vorsitzender Claus Weselsky ist jedoch zu einer Schlichtung bereit, bei der „keine Partei verpflichtet (ist), das Schlichtungsergebnis letztendlich zwingend zu akzeptieren“.

 

Das Ziel ist, dass das bei der früheren Abellio BaWü GmbH und der Nachfolge-Gesellschaft SBS erkämpfte Tarifniveau auch für die Bahn-Beschäftigten in der SWEG gelten soll. Damit greift die GDL auch das Land Baden-Württemberg an, das die bis zu 45 Prozent niedrigeren Löhne des ETV aus dem Jahr 1966 beibehalten will. Der SWEG-Aufsichtsratsvorsitzende Uwe Lahl gab deshalb auch zu: „Wir wollen die GDL nicht in unserem Mutterkonzern“ [2]. Auf dieser „Lohndumping“-Grundlage bewirbt sich die SWEG auf Verkehrs-Ausschreibungen – ein Skandal!

 

Die GDL hat der Geschäftsleitung der SWEG den Entwurf für eine Schlichtungsvereinbarung unterbreitet und ihr ein Ultimatum bis zum heutigen 20. Januar gesetzt. Sollte diese nicht darauf eingehen, wird die GDL zu weiteren Streiks aufrufen.