Baden-Württemberg

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Schulpolitik Note 6

Von der Schulpolitik „frustriert und ernüchtert“ von „eklatanten Mißständen und Versäumnissen im Bildungssystem“ (1) - so kündigte Michael Mittelstaedt, Vorsitzender des Landeselternbeirats in Baden-Württemberg, an, dass er nicht mehr für dieses Amt kandidiert.

Von bs

Bereits sein Vorgänger Carsten Rees beklagte: „Worüber ich mich ärgere ist, dass die Politik es so schwer macht, etwas für Kinder zu erreichen“, und weiter: „Das System Kretschmann hat Bildungspolitik über Jahre an die Wand gefahren. Dann kam Ministerin Eisenmann (CDU), die die Zukunft der Kinder als politische Manövriermasse benutzte“ (1).

 

Bereits 2010 hörte die damalige Elternbeiratsvorsitzende Christiane Staab frustriert auf und sagt heute: „Ich muss inzwischen fast lachen ,… dass wir seit 22 Jahren wissen, dass Bildungsgerechtigkeit in unserem Land das Problem ist und Bildungserfolg extrem von Elternhaus und Herkunft abhängen“ (1).

 

Tatsächlich hat sich die Krise der Bildungspolitik in Baden-Württemberg vertieft. Lehrermangel und Unterrichtsausfall, besonders an Grundschulen und Sonderschulen, sind an der Tagesordnung. Die seit 23 Jahren in der ersten PISA-Studie ermittelte „Bildungsungerechtigkeit“ hat sich mit der Ballung von gesellschaftlichen Krisen (z.B. Corona) weiter verschärft. Der Anteil von Schülern mit erheblichen psychischen oder körperlichen Belastungen etwa durch Allergien, Bewegungsmangel u.a. hat sich kontinuierlich erhöht.

 

Das erzkonservative Schulsystem in Baden-Württemberg mit miserabler Lehrerversorgung und der Selektierung der Kinder im Alter von 10 Jahren in Gymnasiasten (die „Guten“), Realschüler („geht so“) und Hauptschüler (die „Looser“) versagt besonders krass. Es ist nicht mal in der Lage, fortschrittliche bürgerliche Ansätze wie in Finnland oder Dänemark mit Lehrerteams, integriertem Unterricht und engerer Verbindung von Theorie und Praxis aufzugreifen.

 

Die MLPD fordert: „Kostenloses, einheitliches und qualifiziertes Bildungssystem von der Krippe bis zur Hochschule! Und eine gründliche Schul- und Berufsausbildung.“ (2)

 

Die frustrierten Elternbeiräte sollten nicht verkennen, dass die Politisierung unter Kindern und Jugendlichen wieder wächst. Im gemeinsamen Kampf von Eltern, Schülern und Lehrern gegen die haarsträubenden Verhältnisse an den Schulen wird auch die Erkenntnis reifen, dass der krisenhafte Kapitalismus/Imperialismus revolutionär überwunden werden muss. Das macht den Weg frei für ein Bildungssystem, das nicht auf Karrierismus, Individualismus und Konkurrenz  ausgerichtet ist, sondern unter Führung der Arbeiterklasse eine Bildung verwirklicht, die auf die Entfaltung der Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen für den Aufbau des Sozialismus, die Erkämpfung des Weltfriedens und des Erhalts bzw. Wiederherstellung der Einheit von Mensch und Natur ausgerichtet ist.

 

Eine fortschrittliche proletarische Pädagogik verwirklichen MLPD und REBELL in ihrer Jugendarbeit als „Lebensschule der proletarischen Denkweise“, z.B. bei den Sommercamps – jetzt anmelden!

 

Rebellischer Urlaub 2023!