Freundeskreis Flüchtlingssolidarität

Freundeskreis Flüchtlingssolidarität

Jetzt sprechen wir!

Die Regionalgruppe Süd des Freundeskreises Flüchtlingssolidarität hat am 20. Dezember 2022 eine Pressemitteilung mit einer Stellungnahme der Refugees zu den Ereignissen in Ulm-Illerkirchen veröffentlicht. Durch einen technischen Fehler hat die Pressemitteilung uns erst jetzt erreicht. "Rote Fahne News" dokumentiert sie.

Pressemitteilung

Wir sind zutiefst traurig über den Tod eines unschuldigen Kindes in Ulm-Illerkirchen, das nach einem Angriff, der offenbar von einem eritreischen Flüchtling ausgeführt wurde, gestorben ist. Wir wünschen dem anderen Kind, das verletzt wurde, baldige Genesung. Was auch immer zu dieser Tat geführt hat, es hätte nie passieren dürfen und wir wünschen uns, dass alle Umstände lückenlos aufgeklärt werden. Dies war die Tat einer einzelnen Person und nicht die aller Flüchtlinge.

 

Wir sind auch traurig über die Selbsttötung des Flüchtlings, der erst verhaftet und dann von der Polizei freigelassen wurde, weil er unschuldig war. Die Behandlung durch die Polizei scheint ihn so verstört zu haben, dass er sein Leben nicht mehr weiterführen konnte.

 

All diese Tragödien geben keinen Grund, alle Flüchtlinge in einer Weise zu beschuldigen, wie es jetzt rechte, faschistische und rassistische Kräfte wie die AfD und andere tun. Wir sind Flüchtlinge, keine Mörder! Wir als "Freundeskreis Flüchtlingssollidarität" unterstützen niemals Flüchtlinge, die kriminell sind. Aber wir protestieren gegen die Saat des Hasses, die von diesen rassistischen Menschen verbreitet wird - sie wird noch mehr Gewalt, Schmerz, Leid und Blut verursachen. Das ist nicht der richtige Weg, um es zu beenden!

 

Wir fordern das Recht auf Flucht, menschenwürdige Unterbringung und medizinische Versorgung für Flüchtlinge, die sicherstellt, dass traumatisierte Flüchtlinge Hilfe bekommen, bevor sie zu einer Gefahr für sich und andere werden! Wir fordern eine lückenlose Aufklärung aller Tatumstände - sowohl des tödlichen Angriffes auf die Schulmädchen als auch der Selbsttötung des Flüchtlings. Auch fordern wir Aufklärung der Tötung von Flüchtlingen, wie die Tötung des Jungen Mouhamed in Dortmund, der von der Polizei niedergeschossen wurde. Wir fordern auch die Bestrafung der verantwortlichen Polizisten in allen Fällen von Tötung durch Polizeikräfte - viele der Opfer waren in extremen psychischen Belastungssituationen.

 

Wo bleibt der Protest der AfD gegen Polizistenmord? Wo ist der Protest gegen die unmenschlichen Unterbringungs- und Lebensbedingungen von Flüchtlingen? Wo ist der Protest gegen die Ausbeutung und Zerstörung vieler Länder des globalen Südens durch den Klimawandel und internationale Konzerne bis zu einem Punkt, an dem das Leben dort unmöglich wird und Menschen fliehen müssen um nicht an blankem Hunger zu sterben?

 

Wir fordern:

 

  • Schluss mit rassistischer Hetze!
  • Gründliche Untersuchung aller Tatumstände - sowohl des tödlichen Angriffes auf die Schulmädchen als auch des Selbstmordes des Flüchtlings!
  • Ein Recht auf Flucht auf antifaschistischer Grundlage!