Armutszeugnis für die Herrschenden
2,83 Millionen Kinder in Deutschland sind von Armut betroffen
"Auf der Grundlage verschiedener Studien können wir belegen, dass Armut Kinder und Jugendliche begrenzt, beschämt und ihr Leben bestimmt.“ Mit diesem Zitat bescheinigt die neueste Studie der Bertelsmann-Stiftung zur Kinderarmut den Herrschenden völliges Versagen.
Jedes 5. Kind unter 18 Jahren, insgesamt 2,83 Millionen Kinder, sind von Armut betroffen oder armutsgefährdet. 1.871.880 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren wachsen in Familien auf, die von Hartz IV betroffen sind. Besonders schwierig ist die Lage von Alleinerziehenden und kinderreichen Familien.
Seit Jahren weisen Studien und Sozialverbände auf die wachsende Kinder- und Jugendarmut hin. Die betroffenen Kinder und Jugendlichen haben dadurch große Härten zu bestehen, aber sie werden dadurch auch selber härter und lernen zu kämpfen. 24% armer Kinder und Jugendlicher haben keinen Computer mit Internet im Vergleich zu 2,2% bei den anderen. Die betroffenen Familien können sich keine Nachhilfe leisten, wenn 60 Prozent des Lohns auf die Miete entfallen. Schulausflug oder Klassenfahrt sind ein Problem. .
Die im Koalitionsvertrag beschlossene Kindergrundsicherung ist einstweilen in weite Ferne gerückt. Sie ist erst ab 2025 vorgesehen, und da finden die nächsten Bundestagswahlen statt. Zudem muss sie wirklich bei den Kindern ankommen, die betroffen sind. Familien im Bürgergeld-Bezug wird immer noch das Kindergeld zu 100% angerechnet und von den Leistungen abgezogen.
Das IFO Institut München ermittelte vor zwei Jahren, dass eine solche Kindergrundsicherung 27 bis 34 Mrd. € jährlich kosten würde. Jedes Jahr Verzögerung spart also Geld. Jedoch, Geld ist genug da. Mit einem Federstrich war die Bundesregierung in der Lage, innerhalb kürzester Zeit 100 Milliarden Euro Sondervermögen zu beschließen, um die Bundeswehr „umfassend und modern auszustatten“.
Die Organisation Oxfam ermittelte, dass der Vermögenszuwachs in Deutschland beim reichsten 1% Prozent der Bevölkerung in den Jahren 2020 und 2021 mehr als vier Fünftel des Vermögenszuwachses auf sich vereinte. Für die anderen 99 Prozent blieben dagegen nicht mal 20 Prozent. Der Vorschlag der Verbraucherzentralen, die Mehrwertsteuer für Grundnahrungsmittel abzuschaffen, wurde nicht aufgegriffen.
Die umfassenden und sich gegenseitig verschärfenden Krisen werden den breiten Massen täglich serviert. Wir müssen die Kosten für Corona-, Ukraine-, Wirtschafts- und Umweltkrise tragen. Und am schärfsten ist unsere Jugend betroffen. Deshalb setzt sich die MLPD für den Zusammenschluss der Arbeiter und ihrer Jugend und den organisierten Kampf zur Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse ein. Um die Kinderarmut wirksam zu bekämpfen, muss der Kampf um höhere Löhne und Gehälter geführt werden. Für mindestens 20 Prozent Lohnnachschlag! Stärkung der Montagsdemos als bundesweite kämpferische Kraft gegen Staat und Monopole! Die Wohngebietsgruppen der MLPD machen in den Stadtteilen eine bewusstseinsbildende Arbeit zur Gewinnung der Eltern für den aktiven Kampf und erziehen zur Hilfe zur Selbsthilfe. Sie fördern, dass sich Eltern und Kinder organisieren in Selbstorganisationen der Massen wie dem Frauenverband Courage oder dem Jugendverband REBELL mit seiner Kinderorganisation Rotfüchse.