UN-Ohrfeige für die Bundesregierung

UN-Ohrfeige für die Bundesregierung

Abmahnung wegen „Kindersoldaten“ in der Bundeswehr

Nur in wenigen ausgewählten Medien wurde eine Pressemitteilung von Terre des Hommes veröffentlicht – sehr schade.

Korrespondenz aus Leipzig

Die Kinderschutzorganisation berichtet über eine Abmahnung der UN an die deutsche Bundesregierung. In Zeiten von Aufrüstung und Sondervermögen durch die Ampel ist diese Rüge eine schallende Ohrfeige. Hat man deswegen so wenig darüber gelesen?

 

Der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes hat Deutschland wegen der steigenden Zahl von „Kindersoldaten“ in der Bundeswehr abgemahnt. Um 43 Prozent gegenüber dem Vorjahr stieg die Rekrutierungszahl von Minderjährigen letztes Jahr. Jeder zehnte eingestellte Bundeswehr-Soldat war 2022 minderjährig. 1773 junge Menschen, davon 327 Mädchen dürfen zwar noch nicht an der Bundestagswahl teilnehmen, aber für die Entscheidung einer imperialistischen Armee beizutreten scheinen sie der Regierung alt genug.

 

150 Staaten der Welt haben sich inzwischen verpflichtet keine Soldaten unter 18 Jahre zu rekrutieren. Deutschland gehört nicht dazu. Weltkriegsvorbereitung – ein Hirngespinst der MLPD?

 

„Wir sind selten einer Meinung mit der UN“, so Jörg Weidemann, Sprecher der MLPD in Sachsen und Sachsen-Anhalt. „Aber der Forderung des UN-Ausschusses, jegliche Werbung und Marketing bei Minderjährigen für den Militärdienst, insbesondere an Schulen zu verbieten, können wir uns vollumfänglich anschließen“, so der 55-jährige Krankenpfleger gegenüber Rote Fahne News. Die MLPD hat in Leipzig (und ganz Deutschland) bereits verschiedene Aktionen gegen Bundeswehrwerbung initiiert. Sie verstärkt derzeit bundesweit den aktiven Widerstand gegen die forcierte Militarisierung der Gesellschaft, so Jörg Weidemann. „Alle Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte sowie Eltern müssen erfahren, dass die UNO die Bundesregierung aufgefordert hat, Bundeswehrwerbung an Schulen zu verbieten“.