Ukrainekrieg

Ukrainekrieg

Im Falle einer weiteren Eskalation: 8000 Bundeswehrsoldaten marschbereit

Die Bundeswehr führt in diesem Jahr die sogenannte NATO-Speerspitze (Very High Readiness Joint Task Force, VJTF), deren offizielle Aufgabe es ist, innerhalb von weniger als 72 Stunden „als erste Kräfte schnell und schlagkräftig“ intervenieren zu können.

Rote Fahne

"Bei Bedarf auch in einem Waffengang gegen Russland",  heißt es in einer entsprechenden Verlautbarung der Bundeswehr (bundeswehr.de vom 25. Februar 2022). Weitere NATO-Truppen würden ihr in hohem Tempo folgen. Ein General der Bundeswehr wird mit der Äußerung zitiert, die VJTF-Verpflichtungen seien wegen der Gefahr, der Ukraine-Krieg könne sich ausweiten, von einer „gestiegene[n] Ernsthaftigkeit“ geprägt. Deutsche VJTF-Einheiten haben zahlreiche Manöver durchgeführt. Daran wird deutlicher als an vielen Reden über "rote Linien", wie konkret die Weltkriegsvorbereitung stattfindet und wie sehr der BRD-Imperialismus sich dabei engagiert.

 

Die Bundeswehr hat das Kommando über die Very High Readiness Joint Task Force am 1. Januar 2023 für die Dauer von zwölf Monaten übernommen. Im Februar 2022 hatte die NATO nach dem russischen Überfall auf die Ukraine erstmals die VJTF in Richtung Südosten verlegt – nach Rumänien. Zu diesem Zeitpunkt stand die Truppe unter französischem Kommando. Ein Bundeswehrgeneral meint, man könne jetzt die „Gurkentruppen-Debatte“ beenden. Es sei noch Luft nach oben, aber die Ausstattung sei „inzwischen wirklich gut“. Die deutschen VJTF-Einheiten hätten „fast alles an Material“, was sie brauchten (Deutsches Heer bereit für die VJTF 2023. bundeswehr.de 05.01.2023). Eva Högl, Wehrbeauftragte des Bundestages, war schon im Sommer 2021 der Meinung, dass insbesondere das Battle-Management-System, ein Schlüsselprojekt bei der Digitalisierung des Kriegs, vorankomme.

 

Das Manöver „Wettiner Heide 2022“ diente ebenfalls der Vorbereitung auf die NATO-Speerspitze. Es war nach Angaben der Bundeswehr die „größte Übung der Landstreitkräfte seit langer Zeit“. Die Bundeswehrsoldaten trainierten, „feindliche Kampfpanzer und andere gepanzerte Ziele […] zu bekämpfen“. Bei der Zertifizierungsübung des I. Deutsch-Niederländischen Corps wurde der NATO-Bündnisfall nach Artikel 5 geprobt.