Streik und Solidarität wirken

Streik und Solidarität wirken

Saxonia-Beschäftigte setzen ihre Forderungen durch

Unter der Überschrift "Solidarität wirkt! 9 Tage Streik der Kolleginnen und Kollegen von Saxonia Umformtechnik und Saxonia Textile Parts zeigt Wirkung!" erschien gestern Abend auf der Webseite der Internationalen Automobilarbeiterkoordinierung ein Artikel über den erfolgreichen Kampf der Saxonia-Belegschaft in Göppingen.

Saxonia-Beschäftigte setzen ihre Forderungen durch
Erfolgreicher Streik der Saxonia-Belegschaft (rf-foto)

Rote Fahne News dokumentiert den Artikel:

 

Automobiler von Mercedes Untertürkheim und Sindelfingen in der ersten Reihe der Solidarität! Zwei Wochen bei Wind und Wetter mit Streikposten kämpften die Kolleginnen und Kollegen gegen die Tarifflucht der Firma aus dem Arbeitgeberverband Südwestmetall. 96% der IG-Metall-Mitglieder stimmten im Januar für den Streik. Der Druck auf den Konzern war so groß, dass am 9. Streiktag die Forderung der Beschäftigten nach einer vollen Anerkennung der Tarifverträge durchgesetzt werden konnte. Damit gelten bei Saxonia nun wieder sämtliche Tarifverträge der Metall- und Elektro-Industrie inkl. der im November 2022 ausgehandelten Tariferhöhung.

 

Kolleginnen und Kollegen der Mercedes-Werke Untertürkheim und Sindelfingen waren mit Delegationen bei der Kundgebung in Göppingen. Viele Solidaritätsadressen erreichten die Belegschaft.

 

Eins zeigt der Streik ganz deutlich: Auch in schweren Zeiten des Krieges und vielen Krisen kann man erfolgreich kämpfen und streiken. Es ist eine breite Solidaritätsbewegung bis in die Autowerke entstanden. Die IG Metall als Kampforganisation ist wichtiger denn je. Eine IG Metall, welche ohne Ausgrenzung kämpferischer Kollegen die Einheit der Beschäftigten verkörpert. Gegen den Trend, dass unsere IG Metall Mitglieder verloren hat, gilt es, für die Mitgliedschaft in der IG Metall zu werben.

 

Quelle: Internationale Automobilarbeiterkoordinierung

Daimler-Kolleginnen und -Kollegen und weitere solidarisch mit Saxonia-Belegschaft

Diese Korrespondenz ging an Rote Fahne News und wir dokumentieren sie ebenfalls. Es war Tag 8 des Streiks der Kolleginnen und Kollegen beim Autozulieferer Saxonia in Göppingen, als wir am Mittwoch, dem 1. Februar 2023, zur Kundgebung vor dem Werk kamen. Streikzelt, Streikleitung, Aufwärmcontainer, Essensstand – die Kollginnen und Kollegen sind bestens organisiert. Sie kämpfen für einen Anerkennungstarifvertrag. Schon im September war die Firma klammheimlich aus dem Tarifvertrag ausgestiegen. Das wurde jetzt ruchbar, als die fällige Tariferhöhung nicht bezahlt wurde. Die Menschen sind stinksauer. Es fallen Worte wie „Wertschätzung“, „das habt ihr nicht verdient“ - bis ein Redner sagt: „Hier geht es um den Profit. Für DIE seid ihr nur Nummern. Und die Kollegen, die jetzt den Streik abbrechen und für ein Versprechen auf mehr Geld da rein gehen, werden feststellen, dass sie schon bald auch wieder wie eine Nummer behandelt werden.“ An diesem Tag sind mehrere Delegationen vor Ort, die ein Grußwort halten: Daimler-Kollegen aus Sindelfingen sind mit einem Transparent da, ein Kollege von Allgaier in Uhingen, eine redet für die Belegschaft von WMF („Uns geht es wie euch!“). Wir sind eine Klasse – und Solidarität ist unsere Stärke.