Leverkusen / Solingen
Spannender Besuch der Rotfüchse bei streikenden Arbeitern von Borbet
Wir hatten auf "Rote Fahne News" von den streikenden Arbeitern beim Automobilzulieferer Borbet erfahren.
Da wir letztes Jahr mit den Kindern der Kinderorganisation ROTFÜCHSE in zwei Theaterstücken das Thema "Streik" behandelt hatten, schlugen wir ihnen vor "echte" streikende Arbeiter kennenzulernen. Das wollten sie unbedingt. Und ihre Eltern stimmten dem Besuch zu und fanden es unbedingt gut und richtig, dass ihre Kinder erleben und lernen, wie gekämpft wird.
Als erstes hatte ich der neu gewählten Rotfuchsleitung erklärt, worum es ging. Wir besprachen dann, wie wir den Besuch gestalten wollen. Wir wollen das Rotfuchslied singen; wir haben uns fünf Fragen an die Arbeiter überlegt und natürlich sollten die Arbeiter mit dem Rotfuchs-Schlachtruf begrüßt und verabschiedet werden. Die Rotfuchsleitung machte sich eifrig schriftliche Notizen, damit sie bei der Besprechung auf dem Rotfuchstreffen auch nichts vergißt.
So machten wir uns letzten Samstag mit elf Rotfüchsen im Alter von sechs bis elf Jahre auf den Weg nach Solingen.
Dort angekommen empfingen die begeisterten Arbeiter mit großem Applaus die Rotfüchse. Diese waren sehr überrascht und erfreut darüber, dass sie als Kinder von Erwachsenen so ernst genommen werden. Uns gegenüber äußerten die Arbeiter und die Frauen, wie wichtig ihnen der Besuch der Kinder ist.
Die Rotfüchse stellten dann ihre Fragen an die Borbet-Kollegen, z.B. warum sie streiken. Auf die Frage, wie lange die Arbeiter täglich im Betrieb arbeiten, antwortete der Kollege: Acht Stunden! Der Arbeiter erklärte auch, dass sie Vollkontischicht abeiten und in acht Wochen nur ein Wochenende frei haben. Darunter leidet nicht nur seine Familie.
Ein Rotfuchs wollte gerne mal die Fabrik von innen sehen und wissen, wie Felgen produziert werden. Das ging ja leider nicht. Wir werden sicher irgendwo mal eine Betriebsbesichtigung machen.
Die Rotfüchse waren sehr beeindruckt von diesem Ausflug. Falls die Arbeiter bei Ford den Kampf um ihre Arbeitsplätze aufnehmen, werden wir natürlich auch dort mit den Rotfüchsen einen Solidaritätsbesuch machen.
In Leverkusen zurück, gingen wir noch Eis essen - trotz eisiger Temperatur. Ein siebenjähriges Rotfuchs-Mädchen hat zum ersten Mal eigenständig bezahlt. Sie freute sich ungemein, dass sie vom Kellner 1 Euro "geschenkt" bekommen hat. Es war das Wechselgeld… .