Israel / Palästina
Panzerabwehrraketen auf Flüchtlingslager
Mindestens dreizehn Palästinenserinnen und Palästinenser wurden am Samstag verletzt, zwei von ihnen schwer, nachdem israelische Besatzungskräfte bei einer Razzia im Flüchtlingslager Aqbat Jabr in der Stadt Jericho im besetzten Westjordanland Tränengas, scharfe Munition und sogar Raketen abgefeuert hatten.
Das ortsansässige Krankenhaus rief die Einwohnerinnen und Einwohner zu Blutspenden auf.
Die israelischen Streitkräfte feuerten während ihres fünfstündigen Überfalls eine Panzerabwehrrakete ab, um Palästinenserinnen und Palästinenser festzunehmen, wie der israelische Rundfunk bestätigte. Die palästinensische Gesellschaft des Roten Halbmonds beschuldigte Israel, wieder einmal Krankenwagen den Zugang zu den Verletzten blockiert zu haben.
Jericho, eine Stadt mit 37.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, wurde vom israelischen Militär eine Woche lang weitgehend abgeriegelt, da die israelischen Besatzer nach Verdächtigen für eine Schießerei aus dem Auto heraus in der Nähe einer illegalen israelischen Siedlung unweit von Jericho fahndeten.
Die israelische Armee hat mindestens zehn Personen verhaftet, unter denen sich Verdächtige befinden sollen, die für die Schießerei gesucht wurden. Auch soll ein Journalist verhaftet worden sein. “Dies ist Teil eines sehr gewalttätigen Jahresbeginns im besetzten Westjordanland — 36 Palästinenser wurden bisher getötet”, so Journalist Smith von Al Jazeera, nachdem er auch auf das Blutbad von Jenin am 26. Januar verwies, bei dem zehn Palästinenserinnen und Palästinenser getötet wurden. ...
Die jüngste Zunahme der Tötungen durch israelische Soldaten ist Teil der verstärkten nächtlichen Razzien, insbesondere in den nördlichen besetzten Städten Jenin und Nablus, die unter dem Banner der Niederschlagung des begrenzten bewaffneten palästinensischen Widerstands gegen die völkerrechtswidrige israelische Besatzung durchgeführt werden. Zum anderen spielt die regelmäßige Straflosigkeit bei Ermordungen durch Soldaten eine Rolle.