Hetze gegen "Manifest für Frieden"
Frau Göring-Eckardt, wer ist hier unehrlich?
Das von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer initiierte „Manifest für Frieden“ hat schon 472.000 Unterzeichnerinnen und Unterzeichner (Stand 16.02.2023); auch Reinhard Funk von der MLPD hat es als Ausdruck der kritischen Unterstützung durch die MLPD unterzeichnet.
Siehe auch Rote-Fahne-News-Artikel vom 14. Februar 2023.
Dass dieses mutige Zeichen gegen die akute Weltkriegsgefahr und die Kriegstreiberei auf eine breite Stimmung gegen weitere Waffenlieferungen und für ein Ende des Kriegs stößt, trifft ganz offensichtlich den Nerv der Herrschenden. Direkt brachen reaktionäre Hetztiraden los.
Eine der Hetzerinnen ist Katrin Göring-Eckardt, Bundestagsvizepräsidentin der Grünen. Sie findet einen „Appell für Friedensverhandlungen … nicht nur naiv, sondern auch unehrlich“.
Unehrlich? Das muss die frühere Fraktionsvorsitzende einer Partei, die zur Bundestagswahl 2021 noch gegen Kriegsgerät plakatierte und heute die weltkriegszündelnde Außenministerin Annalena Baerbock und den selbsternannten Waffenexperten Anton Hofreiter hervorgebracht hat, gerade sagen!
Sie begründet die angebliche 'Unehrlichkeit': Die Initiatorinnen würden damit befürworten, dass Putin und seine Leute weiter unschuldige Ukrainerinnen und Ukrainer überfallen, einsperren, vergewaltigen und verschleppen ließen. Denn: „Die Ukraine verteidigt nicht nur ihr eigenes Land, sondern auch unsere Freiheit und vor allem die europäische Sicherheit“.
Besteht 'unsere Freiheit' in den deutschen Waffenlieferungen in Höhe von bislang 2,3 Milliarden Euro in die Ukraine? [1] Ist 'unsere Freiheit' die Fortsetzung eines Kriegs, der selbst nach offiziellen Zahlen in der letzten Woche täglich 824 russische Soldaten das Leben kostete? [2] Und wer hat überhaupt entschieden, dass das angeblich 'unsere Freiheit' ausmacht – während in der Ukraine Oppositionsparteien verboten sind, Kritik am Kriegskurs durch das Kriegsrecht streng untersagt ist und die Massenmedien gleichgeschaltet sind.
Als Mitglied des Präsidiums des Evangelischen Kirchentags sollte man von Göring-Eckardt christliche Nächstenliebe erwarten können. Ein solcher Begriff von Freiheit, wie sie ihn hier vorbringt, muss jedem friedliebenden Menschen übel aufstoßen. Das zeigte sie auch schon mit ihrer Zustimmung zum Kosovo-Krieg der NATO, den sie gar mit religiösen Motiven begründete.
Jedem, der sich ehrlich Sorgen um die akute Weltkriegsgefahr macht, sei deshalb über das „Manifest für Frieden“ hinaus die Teilnahme am aktiven Widerstand und den Aktivitäten der neuen Friedensbewegung am 24. Februar 2023 empfohlen.