Löhne rauf und Waffen runter
Tarifrunde im Öffentlichen Dienst: Gelungener Auftakt in Gelsenkirchen am heutigen Mittwoch
Nach einer größeren Demonstration mit ca. 1500 Beschäftigten fand bei strahlendem Sonnenschein die heutige Kundgebung des ersten Warnstreiktages der ver.di-Beschäftigten im Öffentlichen Dienst in Gelsenkirchen statt.
Kolleginnen und Kollegen der Stadtverwaltung aus allen Abteilungen und dem Jugendamt, die städt. Eigenbetriebe Gelsendienste (Reinigung, Müllabfuhr) und Gekita, der Sparkasse, Bergmannsheil, der Kinderklinik und vom Musiktehater im Revier mit tollen Streikwesten "Wir machen Theater".
Die Redner und Rednerinnen fassten kurz auf den Punkt gebracht zusammen, wo der Schuh drückt. Ein Kollege, der gerade die hohe Inflation anprangerte und sich beim Einkauf jedesmal wundert, wie teuer es ist und dass am Ende des Monats nicht mehr viel übrig bleibt. Gerade für junge Kolleginnen und Kollegen, die mit dem niedrigeren Anfangsgehalt einen Führerschein machen wollen, ein Problem. Er prangerte auch den Fachkräftemangel an, nicht nur in den Kitas. Wichtig bei den Reden war aber auch, die gesamte Situation im öffentlcihen Dienst in den Blick zu nehmen. Seit Jahrzehnten wird vonseiten der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA) gezetert, die öffentlichen Kassen seien leer, aber mal eben wird für die Bundeswehr ein 100 Milliarden Euro-Sondervermögen locker gemacht und nicht nur das!
Eine Kollegin griff das Argument der VKA, dass die Tarifforderung von ver.di "unverkraftbar" seien, auf: "Wenn die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände unsere Forderungen unverkraftbar nennt, können wir nur sagen, für viele von uns ist es unverkraftbar, wie man mit uns umgeht. Wertschätzung sieht anders aus! Wenn es an Geld fehlt in den öffentlichen Haushalten, können wir nur sagen, es ist unverkraftbar, dass bis heute der versprochene Schuldenschnitt für die Kommunen nicht durchgeführt wurde. Wenn seit Jahren unsere Steuergelder in die Kassen großer Konzerne umverteilt werden und diese weiterhin Höchstgewinne machen und viele davon Kriegsgewinnler sind. Was täglich dieser menschenunwürdige Krieg an Menschenleben und Geld kostet – das ist unverkraftbar. Daher: Löhne rauf und Waffen runter!"
Besonders gefreut haben sich alle, als ein griechischer Kollege der IG Metall herzliche und solidarische Grüße aus Griechenland überbrachte, wo heute und morgen die Lehrerinnen und Lehrer, die Erzieherinnen und Erzieher für 24 Stunden für dieselben Forderungen auf die Straße gehen!
Nächste Woche findet die nächste Verhandlungsrunde in Potsdam statt - wir sind gespannt und stellen uns auf eine harte Auseinandersetzung ein! Dieser Auftakt zeigte, die Kolleginnen und Kollegen sind kampfbereit!