Bundesarbeitsministerium

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40 Jahre in Vollzeit: Millionen Frauen droht Altersarmut

Jede dritte Frau wird am Ende ihres Arbeitslebens nicht einmal 1.000 Euro Rente bekommen.

Von nd

Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Partei Die Linke hervor. Demnach verdienen rund 2,7 Millionen vollzeitbeschäftigte Frauen so wenig, dass ihre monatliche Rente auch bei regulärem Renteneintritt nach 40 Jahren unter 1.000 Euro liegen wird. Bei insgesamt 7,1 Millionen Vollzeit-Arbeitnehmerinnen entspricht das einem Anteil von rund 38 Prozent. Mehr als die Hälfte aller vollzeitbeschäftigten Frauen, nämlich 3,8 Millionen und damit 53 Prozent erhalten später weniger als 1.200 Euro Rente.

 

Um auf eine Netto-Rente von 1.000 Euro oder mehr zu kommen, müssen Frauen wie Männer in Deutschland derzeit 40 Jahre lang durchgehend 2.844 Euro brutto im Monat verdienen, heißt es in der Antwort des Ministeriums. Für einen Anspruch auf 1.200 Euro Rente brauchen Beschäftigte 40 Jahre lang einen Bruttomonatslohn von 3.413 Euro.
Die Renten wurden seit Jahren gekürzt und das Renteneintrittsalter erhöht.

 

Frauen sind besonders betroffen. Das ist im Kapitalismus mit seiner bürgerlichen Staats- und Familienordnung systemimmanent. Denn ihre Arbeitskraft wird deshalb geringer bewertet, weil sie den Kapitalisten aufgrund ihrer Fehlzeiten durch Schwangerschaft und der Hauptverantwortung für Kindererziehung und Familie nur eingeschränkt zur Verfügung steht. Aus den gleichen Gründen haben sie oft auch längere Zeiten von Teilzeitarbeit oder solchen, in denen sie nicht gearbeitet haben.

 

Aufhebung der Lohnungleichheit wäre auch noch lange keine "Lohngerechtigkeit", wie die SPD behauptet. Sie setzt fälschlich die Bezahlung der Arbeitskraft mit der Bezahlung der Arbeit gleich. In Wirklichkeit entspricht der Lohn grundsätzlich nicht dem tatsächlichen Wert der geleisteten Arbeit. Die kapitalistische Ausbeutung der Arbeitskraft beruht gerade darauf, dass die Arbeiterinnen und Arbeiter wesentlich mehr Wert schaffen, als sie zur Wiederherstellung, Pflege oder Fortbildung ihrer eigenen Arbeitskraft benötigen.

 

Durch gewerkschaftliche Kämpfe wie derzeit in den ver.di-Tarifrunden ist es möglich, - innerhalb enger Grenzen - einen höheren Gegenwert zu erzielen. Aufgrund der tariflichen Einstufung fällt die Differenz zwischen Frauen- und Männereinkommen dort deutlich geringer aus. Ein guter Grund übrigens, dass Frauen Gewerkschaftsmitglied werden!

 

Die MLPD fördert den Kampf um die Gleichstellung der Löhne und Gehälter, auch wenn die Lohnunterschiede ihre Ursache im kapitalistischen System haben. In ihrem Parteiprogramm heißt es dazu: "Kampf gegen alle Formen der besonderen Unterdrückung von Frauen und Mädchen! Für die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Gleichstellung der Frauen!" Die MLPD setzt sich vor allem dafür ein, jegliche kapitalistische Ausbeutung und Unterdrückung von Frauen und Männern abzuschaffen. Zumal die besondere Ausbeutung der Masse der werktätigen Frauen und die besondere Unterdrückung aller Frauen nur zusammen mit der kapitalistischen Ausbeutung und Unterdrückung insgesamt überwunden werden kann.

 

Sich dafür organisiert einzusetzen und sich am Kampf für die Befreiung der Frau im echten Sozialismus zu beteiligen ist das Gebot der Stunde. Der 8. März - der internationale Kampftag für die Befreiung der Frau - ist ein guter Anlass für Frauen und Mädchen, Mitglied der MLPD zu werden!