Bei der Anti-Siko-Demo
Bewusstseinsbildende Arbeit mit unserer Literatur
Wir haben bei geschätzten 4.000 Teilnehmern etwa ein Viertel erreicht, viele Gespräche geführt und mit einem anziehenden und kämpferischen Block des Internationalistischen Bündnisses auch noch darüber hinaus viele Passanten interessieren können.
Am offenen Mikrofon wurde lebhaft diskutiert, z.B. warum gesellschaftsverändernder Umweltkampf und Friedenskampf zusammengehören und wie die Überzeugungsarbeit aussehen muss, um Mitstreiterinnen und Mitstreiter für die neue Friedensbewegung zu gewinnen. Etliche vorbereitete Beiträge fürs offene Mikrofon konnten aus Zeitgründen gar nicht gehalten werden. Der Demozug war diesmal relativ schnell bei der Kundgebung. Die Polizei hielt sich trotz großem Aufgebot merklich zurück. Sie berichtete von 1.000 Teilnehmern bei der Demo und 2.500 bei der Kundgebung, was total untertrieben ist.
Die Kundgebung des Internationalistischen Bündnisses vor Beginn der Hauptkundgebung war von zahlreichen Zuhörern umringt. Nach massivem Drängen der Versammlungsleitung gegenüber der Polizei musste sie nach 20 Minuten vorzeitig beendet werden, offizielle Begründung war, die Kundgebung „sei noch nicht eröffnet und eine andere Aktion sei nicht angemeldet“. Dabei war es offensichtlich so, dass die Ordner (von Freidenker und DKP) mit der Polizei zu uns kamen und diese auf ein sofortiges Ende drängten. Anscheinend passte es ihnen nicht, dass hier beide imperialistischen Seiten des Krieges angeprangert wurden.
Der Verkauf des Buchs "Die Krise der bürgerlichen Naturwissenschaft" wurde in den Mittelpunkt gerückt. Dabei war das Buch für die meisten Verkäufer auch ganz neu, was die Sache gar nicht so leicht machte. Dort, wo wir ins Gespräch zu kamen, gab es häufig Zustimmung zu wichtigen Aussagen des Buchs, so zum Klassencharakter der Weltanschauung in den Naturwissenschaften, nach der Frage „Wieso bürgerliche Naturwissenschaften?“ Auch die Kritik an der pragmatischen Methode und der Unterordnung und Knebelung der Naturwissenschaften unter das Profitsystem stieß häufig auf Zustimmung. Ebenso, dass die bürgerliche Naturwissenschaft zwar wichtige Einzelerkenntnisse hervorbringt, aber nicht in der Lage ist, die notwendigen und vorwärtstreibenden Gesamtqualifizierungen und Konsequenzen daraus zu bestimmen.
Dies konnte an der Umweltkrise gut verdeutlicht werden. Viele fanden dann das Buch interessant, wollten es aber erstmal noch nicht kaufen, weil sie "eh noch so viel zuhause zum Lesen haben." Hier wird es wichtig in der Diskussion, die Besonderheit dieses Buchs deutlich zu machen. Und es war wichtig auch den Werbeflyer zum Buch einzusetzen. So kaufte eine frühere Kollegin das Buch, weil sie die wissenschaftliche Seite interessierte. Ein anderer Käufer hielt besonders die Befassung mit der Dialektik für wichtig.