Brasilien
Der Kampf der Arbeiter geht weiter
Die Niederlage des faschistischen Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro bei der Präsidentschaftswahl in Brasilien war ein Erfolg im Kampf gegen die Rechtsentwicklung.
Die gewerkschaftliche Samba-Gruppe 'Bloco Acorda Peão' will die antifaschistische Aufklärung im Karneval fortsetzen - „mit viel Spaß, Kritik und Respektlosigkeit“. Doch auch unter dem neu gewählten Präsidenten Lula da Silva geht der Kampf der Arbeiter weiter.
Beim Flugzeughersteller Embraer verteidigen die Arbeiter die Lohnfortzahlung nach Arbeitsunfällen oder Berufskrankheiten. Beim insolventen Rüstungskonzern Avibras wird nach 145 Streiktagen über die Auszahlung ausstehender Löhne verhandelt. Viele hoffen auf die neue Lula-Regierung. Deren Agenda ist jedoch eine andere. Bei einem Treffen mit US-Präsident Joe Biden will Lula einen „Peace Club“ mit China und Indien vorschlagen. Ein 'Friedensbündnis' mit den beiden Hauptkonkurrenten im Kampf um die Neuaufteilung der Welt erfordert allerdings viel Fantasie. Der Vorschlag entspricht dem neuimperialistische Interesse Brasiliens, seine Wirtschaftsbeziehungen auszubauen. So hat China als Exportland (30 Prozent) mittlerweile die USA (11 Prozent) überholt.
Bei Avibras wird auch die Forderung diskutiert, die Regierung solle einen milliardenschweren Auftrag für gepanzerte Fahrzeuge an Avibras statt nach Italien vergeben. Die „eigenen“ Rüstungskonzerne im Kampf um die Traumprofite zu unterstützen, kann die akute Gefahr eines Dritten Weltkriegs jedoch nur verschärfen. Die Perspektive liegt im internationalen Zusammenschluss der Kämpfe und ihre Verbindung mit dem Aufbau der internationalen antifaschistischen und antiimperialistischen Einheitsfront.