Berlin

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Genau richtig, eine eigene Kundgebung zu machen!

Anlässlich der Kundgebung von Sarah Wagenknecht und Alice Schwarzer "Aufstand für den Frieden" haben wir von der MLPD, dem REBELL, dem Interbündnis und den Widerstandsgruppen gestern eine eigene Kundgebung zum Jahrestags des Kriegsbeginns um die Ukraine gemacht.

Korrespondenz

Gern wären wir mit allen Menschen, die auf antifaschistischer Grundlage ehrlich für den Frieden eintreten, zusammen gegangen. Aber die Öffnung der Kundgebung für Querdenker und Faschisten war für uns die rote Linie.

 

Gestartet hat die Straßenrockband Nümmes um 12.30 Uhr bei Regen und Schnee. Von Anfang an hatten wir viele Zuhörer, die z.T. lange blieben, geklatscht und auch mitgesungen haben. Von ihnen und auch in Gesprächen unserer Trupps erhielten wir vor allem viel Zustimmung dafür, dass sich eine neue Friedensbewegung gegen jeden imperialistischen Krieg richten muss und dieser Krieg von beiden Seiten ungerecht ist. Und so auch die Waffenlieferungen der Bundesregierung.

 

Das entsprechende Plakat wurde sehr häufig fotografiert. Auch dass die Gefahr eines Dritten atomaren Weltkriegs droht und dass Arbeiter nicht auf Arbeiter schießen, wurde von denen, die stehen blieben, beklatscht. Und den fast größten Beifall erhielt unsere Trennungslinie zu Faschisten aller Coleur, mit denen man im Friedenskampf und nirgendwo gemeinsame Sache machen darf. Protest ist links!

 

Als dann aber mehr und mehr Menschen kamen, die zur anderen Kundgebung wollten, wurde die Diskussion kontrovers. Viele unterschätzen noch die Faschisten, ihre Motive, sich in die Friedensbewegung einzureihen. Unser Beitrag zum Programm der AfD, die für eine Führungsrolle der BRD im imperialistischen Machtkampf bis hin zum Krieg eintritt und dafür auch Atomwaffen befürwortet, kam genau richtig. Aber da müssen wir noch viel klären. Noch ein kleines Erlebnis: Zwei junge Männer, die den Krieg entschieden ablehnen, outeten sich als Soldaten der Bundeswehr.

 

Das Konzert von Nümmes hat immer wieder Menschen angezogen und Gespräche ausgelöst. So verteilten wir 500 Aufrufe und die 9. Erklärung des Zentralkomitee der MLPD "24. Februar: Aktiver Widerstand gegen akute Atomkriegsgefahr! Die roten Linien sind längst überschritten". Etliche Exemplare des Rote Fahne Magazins und des Parteiprogramms der MLPD wechselten ebenso den Besitzer wie 14 Exemplare der Broschüre "Der Ukrainekrieg und die offene Krise des imperialistischen Weltsystems" und sechs Exemplare der Broschüre zu den neuimperialistischen Ländern.

 

Und was uns erstmalig so auf der Straße passiert ist: Neben einer Reihe von kleineren Spenden spendeten zwei Leute aus Zustimmung zu unserer Position spontan 10 € und eine Frau 20 €. Vielen Dank an dieser Stelle. Am Ende stellten wir alle, durchnässt und durchgefroren, aber in bester Stimmung, fest, dass es genau richtig war, eine eigene Kundgebung zu machen und uns in die Polarisierung zu begeben. Dabei werden wir in Zukunft noch mehr klären, warum Kriege der Imperialisten gesetzmäßg sind, auch wenn wir konkrete Kriege verhindern können und müssen. Und ebenso muss die Perspektive des Sozialismus mehr ins Zentrum rücken.