Argument
Ist humanitäre Hilfe klassenneutral?
Schon über 50.000 Tote, Verletzte ohne medizinische Versorgung, Tausende Wohnungen und die Infrastruktur für über 10 Millionen Menschen zerstört - das sind Folgen des Erdbebens in der Türkei und Syrien.
In den Stadtteilen, Vereinen, Büros, Schulen, Betrieben, Hilfsorganisationen usw. gibt es eine Welle der Solidarität und eine hohe Spendenbereitschaft. Ist es angesichts der Toten und massiven Zerstörung da nicht nebensächlich, an wen man spendet?
Erdbeben kann man nicht verhindern. Aber man kann die Folgen durch eine entsprechende Bauweise und Vorwarnung senken. Beides ist in der Türkei nicht geschehen. Folge einer korrupten Bürokratie und von Bauunternehmern, die mit schlechtem Baumaterial ihre Profite steigerten. Die Katastrophenhilfe wird von internationalen Mächten nach ihren jeweiligen Interessen genutzt, um ihren Einfluss und ihre Vorherrschaft in der länderübergreifenden Erdbebenregion auszubauen. So hat sich die neuimperialistische Türkei geweigert, mehr Grenzübergänge nach Syrien zu öffnen und der faschistische Diktator Recep Tayyip Erdoğan hat sogar die Bombardierung kurdischer Gebiete in Nordsyrien fortgesetzt.
Der syrische Machthaber Baschhar al-Assad will nur Hilfsgüter über Damaskus zulassen. Die Bundesregierung spendet „großzügig“ 50 Millionen „humanitäre Hilfe“ für Nordsyrien, eine verschwindend kleine Summe im Vergleich zu den 100 Milliarden Euro "Sondervermögen" zur Aufrüstung der Bundeswehr zur Vorbereitung eines Dritten Weltkrieges. Proletarische Hilfe dient den Klasseninteressen der Arbeiterinnen und Arbeiter und ihrer Familie sowie der breiten Massen, verbindet sich mit der Hilfe zur Selbsthilfe und erzieht die Massen im Kampf um die Selbstbefreiung. Spenden für den Kurdischen Roten Halbmond, „Medizin für Rojava“ oder über Solidarität International sind da gut angelegt.
Konto von Solidarität International (SI) e.V.
IBAN DE86 5019 0000 6100 8005 84
Volksbank Frankfurt
Stichwort „Erdbebenhilfe“