Demo von "München steht auf"

Demo von "München steht auf"

Richtigstellung: Faschistische und faschistoide Kräfte waren dabei, stellten aber nicht die Mehrheit

Im gestrigen Artikel über die Münchner Sicherheitskonferenz heißt es gegen Ende: "Faschisten und faschistoide Kräfte hatten aus dem ganzen Bundesgebiet an die 10000 Leute zu einem eigenen Aufmarsch in München zusammengezogen."

Von gis

Das ist so nicht richtig. Vielen Dank für die entsprechenden kritischen Hinweise. Die größte unter den gestrigen Demonstrationen in München mit 10.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war eine von "München steht auf" organisierte "Querdenker"-Demo unter dem Motto "Macht Frieden". "München steht auf" hat tatsächlich bundesweit dafür mobilisiert und offen faschistische Querfrontstrategen wie Jürgen Elsässer mit seinem faschistischen Magazin Compact haben dazu aufgerufen. Die Mehrzahl der Teilnehmer waren aber keine Faschisten oder faschistoide Kräfte der AfD. Diese hatten sich im Vorfeld am Alten Botanischen Garten zu einer Kundgebung mit weniger als 500 Leuten versammelt und haben sich im Anschluss in die Querdenker-Demo eingereiht. Bei der Kundgebung sprachen Dieter Dehm (Linkspartei) und Jürgen Todenhöfer, was auf große Freude von Elsässer stieß.

 

"München steht auf" ist eine rückschrittliche und nach rechts weit offene Gruppierung, die sich aus Protest gegen sämtliche Corona-Schutzmaßnahmen gebildet hat und für die "Freiheit" von Schutzmasken und Impfen demonstrierte. Auch damals spielte die reaktionäre Stimmungsmache von Compact dabei eine Rolle. Nachdem die Gegnerschaft zu Corona-Schutzmaßnahmen jetzt obsolet geworden ist, betätigt sich "München steht auf" mit demagogischen Parolen und Meinungen als vermeintlicher Kriegsgegner. Unter dem Motto "Macht Frieden" steht hauptsächlich die NATO am Pranger, wozu es natürlich allen Grund gibt. Das neuimperialistische Russland und seine barbarische Kriegsführung wird sehr viel weniger kritisiert und z. T. wird offen Partei für Putin ergriffen.

 

Die Formulierung auf Rote Fahne News gestern überzeichnete das Mobilisierungspotential der Faschisten und der AfD, es unterschätzte aber die notwendige Auseinandersetzung mit der Demagogie der faschistischen  Querfrontstrategie und den Kampf um die Denkweise mit davon beeinflussten Teilnehmern.