Schweres Zugunglück in Griechenland

Schweres Zugunglück in Griechenland

Bahnhofsvorsteher als Sündenbock

Als „Verantwortlicher“ für das schwere Zugunglück in Nordgriechenland mit mindestens 46 Toten wird den Massen jetzt ein Bahnhofsvorsteher präsentiert (Rote Fahne News berichtete). Dieser war nach dem Frontalzusammenstoß der beiden Züge verhaftet worden. Laut Medienberichten erklärte sein Anwalt, er habe die Züge versehentlich aufs gleiche Gleis geleitet. Am Mittwoch wurde er wegen mehrfachen Totschlags und fahrlässiger Körperverletzung angeklagt. Damit hat das kapitalistische System und die ihm dienende ultrareaktionäre griechische Regierung den Sündenbock gefunden, um von ihrem eigenen Versagen abzulenken. Das griechische Eisenbahnsystem ist so marode, dass es teils lebensgefährlich ist, dort mit der Bahn zu fahren. Das sehen auch die Gewerkschaften der Eisenbahner so: Sie riefen zu Streiks auf und legten den nationalen Bahnverkehr samt U-Bahn in Athen lahm. Sie protestieren gegen die Arbeitsbedingungen und gegen das Versagen der Regierung bei der Modernisierung des griechischen Eisenbahnsystems. Diesem Kampf und den Angehörigen der Opfer gehört die volle Solidarität.