Proteste gegen die Regierung

Proteste gegen die Regierung

Die Angehörigen, die Jugend und das griechische Volk klagen an

Mitsotakis und Tsipras von Siriza, heutiger und früherer Ministerpräsident von Griechenland, waren sehr schnell vor Ort. Tsipras hatte keine Worte. Was soll er denn auch sagen: Dass er alles wusste, wie die Situation bei den Zügen und bei den Sicherheitsmaßnahmen auf dem Schienennetz aussieht, und warum er geschwiegen, ja selber den Verkauf initiiert hat und jetzt wegen der anstehenden Wahlen als Heiliger, als Retter des Volkes erscheinen will.

Von Iordanis Georgiou
Die Angehörigen, die Jugend und das griechische Volk klagen an
Demonstration in Athen am gestrigen Abend

Und Mitsotakis, der immer mehr mit dem Mittel der Gewalt regiert, sieht das Unglück als Drama, das leider hauptsächlich auf tragisches menschliches Versagen zurückzuführen sei. Nun versteckt sich Mitsotakis heuchlerisch hinter dem Rücktritt von Karamanlis (Verkehrs und Transportminister) und stellt ihn als höchsten Akt der Übernahme politischer Verantwortung dar.

 

Vor allem aber versucht er mit unverschämter Dreistigkeit, seine verhängnisvolle Verantwortung hinter dem Bahnhofsvorsteher von Larissa zu verstecken. Herr Mitsotakis, Sie sind ein Lügner und dienen nur dem Kapital und nicht den Menschen. Haben Sie schon vergessen, dass die Europäische Kommission am 15. Februar 2023 vor nicht einmal zwei Wochen beschlossen hat, Griechenland wegen Nichteinhaltung der Vorschriften für den Schienenverkehr vor dem Gerichtshof der Europäischen Union zu verklagen?

 

Ourania aus Athen schreibt: „Meine Freundin hat zum Glück überlebt und ist "nur verletzt", aber um sie herum schrien und brannten Menschen, in ihrem Waggon sah sie tote Menschen, sie dachte, sie würde dort wahrscheinlich sterben, sie schlugen die Scheiben mit Fäusten und Koffern ein, weil sie dachten, ihr Wagen würde explodieren, sie rannten hinaus und überall waren tote Menschen und ihre Familien schrien, sie blieben zwei Stunden lang in einigen Feldern gefangen und sahen zu, wie Menschen verloren gingen. Sie töten uns jeden Tag auf diese Weise. Ich war zufällig bei dieser Form des Tötens dabei.

 

Es gibt kein menschliches Versagen, meine Herren. Keines. Der Fehler, der einzige Fehler ist die griechische Regierung. Ein Staat, der im Jahr 2023 einem ungelernten Arbeiter von 59 Jahren, der vor wenigen Tagen vom Bildungsministerium zur OSE und nach Larissa abgeordnet wurde, um dort als Bahnhofsvorsteher zu arbeiten, aufgrund des Personalmangels erlaubt, über das Schicksal von Tausenden von Passagieren zu entscheiden.

 

Und dieser Mann, der noch fünf Jahre bis zu seiner Pensionierung dort arbeiten soll, wo er früher Bücher an Schulen verteilt hat, findet sich im Alter von 60 Jahren als die einzige Person wieder, die für die Sicherheit aller Fahrgäste in jedem griechischen Zug verantwortlich ist. Und jetzt will man ihm die ganze Verantwortung aufbürden, die ganze Last der toten Kinder und dieser unsäglichen Katastrophe.“

 

Wut und Trauer über dieses Verbrechen sind groß. Gestern abend fanden in vielen griechischen Städten Demonstrationen statt. Die Jugend war überall vorne dran. Die Gewerkschaft der Beschäftigten im stationären Verkehrswesen hat sofort den Streik am heutigen Donnerstag von 6 Uhr bis Mitternacht ausgerufen. Auch Teile der Metro in Athen gehen für 24 Stunden in den Streik.

 

Vertreter der Studentenbewegung sagte zu Beginn der Demonstration: "Im Morgengrauen wurden Dutzende von verkohlten Seelen aus den Waggons dieses Unternehmens geholt, darunter viele unserer Mitschüler. Das werden wir nicht hinnehmen Hier und jetzt müssen alle Ursachen aufgeklärt werden, es darf keine Vertuschung geben."

 

Trotz des provozierten Angriffs der Bereitschaftspolizei zum Teil mit Tränengas lösten sich die Blöcke der Studentenvereinigungen und Studenten nicht auf und marschierten von den Büros der Hellenic Train zum Syntagma. Während des Marsches hielten die Studenten ein gespanntes schwarzes Tuch zum Gedenken an die Opfer, von denen sie erklärten, dass sie jetzt die "Stimme" der Toten sind.

 

Die Gewerkschaften und die Studenten haben auf der Kundgebung verkündet, dass sie zum Protest weiter mobilisieren werden. "Unsere toten Brüder und Schwestern und Kollegen werden am Donnerstag um 18 Uhr und am Freitag um 12 Uhr ihre Stimme erheben."