GKN-Driveline-Belegschaft entscheidet für Streik!
„Jetzt volle Kampfkraft für den Erhalt aller Arbeitsplätze!“
Über 96 Prozent der stark organisierten Belegschaft bei GKN Driveline in Zwickau-Mosel hat für Streik gestimmt: Ab dem heutigen Montag in der Früh stehen in der „Gelenkwelle“ die Anlagen, die Frühschicht macht den Anfang.
Während in der Urabstimmung nur abgestimmt werden konnte, ob man für oder gegen Streik für einen sogenannten „Sozialtarifvertrag“ ist, spiegeln das Votum und viele Statements erst mal das Hauptanliegen wider: „Wir wollen, dass die Arbeitsplätze erhalten werden. Wir akzeptieren die Schließung NICHT! GKN/Melrose geht es um Profit – die saugen uns Arbeiter aus und werfen uns weg wie Dreck, wenn wir uns nicht wehren.“ Die Entschlossenheit, zusammenzuhalten und zu kämpfen, ist in den letzten Wochen spürbar gewachsen.
„Einzelne bewerben sich weg. Aber die meisten sind da ganz klar: Das ziehen wir jetzt zusammen durch.“ Mit dieser Haltung einher gehen bei der Mehrheit allerdings auch Bedenken und Zweifel: Ob es möglich wäre, die von langer Hand vorbereitete Schließung abzuwenden und den Konzern noch zu „besiegen“? Dazu trägt die von der örtlichen IG Metall verfochtene Fata Morgana vom „Sozialtarifvertrag“ bei, die der pragmatischen Logik folgt: „Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach.“
Was soll bitte daran „sozial“ sein, wenn die Vernichtung der Arbeitsplätze vertraglich besiegelt hingenommen wird, während man die Belegschaft mit Abfindungen und vagen Versprechungen auf einen Investor abspeist?! Warum soll man sich mit einem „Spatz in der Hand“ anfreunden, während der Kampf noch nicht mal richtig begonnen hat, die Streikwirkung voll entfaltet und die schon große Solidarität weiter entwickelt werden kann? Warum soll die Belegschaft womöglich brav dabei mithelfen, dass Melrose nach Vertragsabschluss seine Pläne in den verbleibenden eineinhalb Jahren ungestört durchziehen kann? Was ist „sozial“, wenn Arbeitsplätze für die Jugend dauerhaft weg sind und ein hart erkämpfter Tarifvertrag über den Jordan geht? Und: Müssen nicht die Arbeiterinnen und Arbeiter viel lauter auf den Plan treten und sich mit ihrer ganzen Kraft in die wichtigen gesellschaftliche Fragen, wie gegen die Abwälzung der Kriegs- und Krisenlasten, einmischen?
Dazu sind hart geführte gewerkschaftliche und vor allem auch selbständig geführte Kämpfe nötig und werden Schule machen! Dazu wird in den kommenden (Streik-)Tagen eine intensive Diskussion nötig sein. Wer kämpft, kann bekanntermaßen gewinnen und - muss klar dieses Ziel haben! Glück auf.
Die MLPD Sachsen hat bereits vor einigen Tagen ihre Solidarität erklärt und darauf hingewiesen, dass die Belegschaft selbst entscheiden muss, ob und wofür sie kämpft. (Solidarität mit der GKN-Belegschaft im Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz)