Palästina / Israel
Pogrom: Siedler brennen Dörfer nieder
"Rote Fahne News" dokumentiert einen Bericht des fortschrittlichen Blogs „Occupied News“:
Ein Palästinenser soll am 26. Februar im besetzten Westjordanland zwei Siedler in ihrem Auto erschossen haben. Im Anschluss zog ein Mob Siedler mit Eisenstangen und Schusswaffen nach Hawara und in umliegende Dörfer, wo sie dutzende Häuser und Autos von Palästinenserinnen und Palästinensern abfackelten, einen Palästinenser erschossen und 100 weitere verletzten.
Der Angriff auf die beiden Siedler, Hillel und Yagel Yaniv, Brüder - um die 20 Jahre alt, die in einer etwa 8 km entfernten völkerrechtswidrigen Siedlung lebten - ereignete sich am Sonntag auf der Hauptstraße in Hawara, südlich von Nablus. Israelische Medien und Politiker sprechen von einem palästinensischen Anschlag, bisher hat sich jedoch keine palästinensische Widerstandsgruppe zu diesem bekannt.
Später am Abend zogen zahlreiche Siedler in die nahegelegenen Dörfer nach Hawara, Burin, Odala und Asira Al Qabaliyya und steckten palästinensische Häuser in Brand. Mindestens 30 Geschäfte und Wohnhäuser sowie eine Scheune wurden Opfer ihrer Angriffe, darüber hinaus wurden 19 Fahrzeuge niedergebrannt und Felder angezündet. Insgesamt 300 Angriffe gegen Palästinenserinnen und Palästinenser wurden verzeichnet, wobei die Siedler Steine, Eisenstangen und Schusswaffen einsetzten. Die Einwohnerinnen und Einwohner beschuldigen die israelischen Besatzungsarmee, den Siedlern freien Zugang zu den Ortschaften gewährt zu haben.
Ein Bewohner, Ziyad Dmaidi, erzählte Middle East Eye, dass er auf dem Rückweg von der Arbeit war, als er eine Gruppe von Siedlern auf sein Haus zukommen sah. Mit einem Gefühl der Panik eilte er ins Haus, um seine Familie zu holen. Innerhalb weniger Minuten begannen “Dutzende von Siedlern”, Fenster einzuschlagen und in das Haus einzudringen. Die Familie konnte gerade noch entkommen, als brennende Gummireifen ins Haus geworfen wurden. Sein Haus wurde völlig zerstört. “Ich habe nie an das Haus oder unsere Sachen gedacht, sondern nur an meine Kinder und daran, wie ich sie aus diesem Albtraum retten kann”, so Dmaidi.