Antikommunistisches Betriebsrats-Bashing
Solidarität mit Anatole Braungart
Gegen Anatole Braungart, Betriebsratsvorsitzender bei AOC – ADVANCED OPTICAL COMPONENTS in Jena, betreibt die Firma aus antikommunistischen Motiven seine fristlose Kündigung. Gleichzeitig werden der ganze Betriebsrat und auch die IG Metall attackiert. Anatole Braungart war Kandidat zu den Bundes- und Landtagswahlen für die Internationalistische Liste / MLPD.
Die MLPD Thüringen erklärt ihre uneingeschränkte Solidarität mit ihm und fordert die sofortige Rücknahme aller Angriffe der Geschäftsleitung!
Bereits 2021 sollte Anatole Braungart mit vier (!) Kündigungen fristlos entlassen werden, weil er Kollegen auf viele Nachfragen über seine Kandidatur für die Internationalistische Liste / MLPD informiert hatte. Nachdem das Arbeitsgericht Gera diese Kündigungen allesamt als „offensichtlich rechtswidrig“ abgekanzelt hatte, schwenkte die Geschäftsleitung die weiße Fahne. Alle Kündigungen wurden zurückgezogen.
Bei der Betriebsratswahl kam dann das nächste Problem für die Geschäftsleitung – wählt doch dort die Belegschaft und nicht die Geschäftsleitung, wer ihr Vertreter ist: Fünf IG-Metaller, die die Betriebsratswahl gemeinsam vorbereitet haben, belegen die fünf ersten Plätze und Anatole Braungart wird mit den meisten Stimmen zum Vorsitzenden des Betriebsrats gewählt.
Laut Aussagen seiner Kollegen macht Anatole Braungart eine engagierte Arbeit, mit Mitgliederversammlungen bei der IG Metall, für Gesundheitsschutz, mit Umfragen zur Inflation, Forderungen nach Lohnnachschlag, mit klaren Positionierungen. Weil die Belegschaft selbstbewusster wird, sollen Belegschaft und Betriebsrat eingeschüchtert werden. Anatole Braungart bekam im letzten Jahr zwei weitere Abmahnungen, gegen die er juristisch vorgeht.
Nun folgt die nächste Eskalation: Ein Antrag an den Betriebsrat auf fristlose außerordentliche Kündigung, dem dieser – völlig zu Recht - mehrheitlich widerspricht! Das Arbeitsgericht Gera soll diesen Widerspruch ersetzen. Die Begründung des Antrags der Geschäftsleitung ist hanebüchen. Er stützt sich auf interne (!) Auseinandersetzungen während einer Betriebsratssitzung, die an die Geschäftsleitung herangetragen worden sind. Das sind Methoden, gegen die viele 1989 in der DDR auf die Straße gegangen sind! Der konkrete Vorwurf: Der Betriebsrat hat sich auf dieser Sitzung per Abstimmung eine Meinung zur dritten Abmahnung gegen Anatole Braungart gebildet und diese kritisiert – ein völlig normaler Vorgang. Aber die Geschäftsleitung spricht dem Betriebsrat rundweg das Recht dazu ab, sich zu Abmahnungen eine Meinung zu bilden.
Der Gipfel: Allein der Begriff „Kampf“ (gegen die Abmahnung) wäre Beweis für seine „Parteiideologie“ und damit parteipolitische Betätigung. Das ist an antikommunistischer Absurdität kaum zu überbieten. Gibt man bei google z.B. die Wörter "man muss kämpfen" ein, erhält man über 25.000 Treffer, wahrscheinlich alles verkappte MLPD-Seiten. Es ist nunmal eine Tatsache, dass nur der, der kämpft, auch siegen kann. Dass die MLPD das vertritt, ist Ehrensache. Aber niemand kann ernsthaft behaupten, nur sie täte das. Das ist ein seit langen bekannter gewerkschaftlicher Grundsatz.
In der schriftlichen Begründung wird die MLPD angegriffen, weil sie eine Arbeiterpartei ist, „die sich als klassenkämpferischer Kern“ sieht, und „mit ihrem Know-how Arbeiterkämpfe unterstützt“, so die Geschäftsleitung. Alles Attribute, auf die die MLPD stolz ist. Und: Wen will die Geschäftsleitung damit eigentlich erschrecken?
Im antikommunistischen Rachefeldzug beantragt das Unternehmen dann auch noch hilfsweise die Auflösung des gesamten Betriebsrats und attackiert auch den IG-Metall-Sekretär. Dieser Frontalangriff auf Arbeiterrechte kann und wird nicht durchkommen!
Kommt zum Prozess am 8. März, um 11.15 Uhr, Arbeitsgericht Gera! Alle Unterstützer, die Anatole ihre Solidarität ausdrücken wollen, treffen sich um 10.15 Uhr vor dem Gericht!
Stärkt Anatole, dem Betriebsrat und der Belegschaft mit Solidaritätsadressen den Rücken! Die Rote Fahne Redaktion dokumentiert sie.