Ukrainekrieg

Ukrainekrieg

Barbarische Kriegführung auf beiden Seiten kostet jeden Tag hunderte von Menschenleben

Die Schlacht um Bachmut in der Region Donezk entwickelt sich so barbarisch, dass ihre Verteidigung durch die ukrainische Armee bei Selenskyjs Militärberatern in der Ukraine selbst und in der NATO auf wachsende Kritik stößt.

Von gis

Laut dem ukrainischen Centre for Defence Strategies kontrollieren die russischen Truppen 40 Prozent der Stadt. Die ukrainische Armee hat bisher eine Einkesselung von Bachmut verhindert. Der Blutzoll ist auf beiden Seiten riesengroß. Bezahlt wird er weder von Putin noch Selenskyj noch von Biden oder Baerbock. Bezahlt wird er von hunderten von Soldaten auf beiden Seiten, ihren Angehörigen und ukrainischen Zivilisten. Laut NATO-Quellen erleiden die russischen Truppen fünf Mal so hohe Verluste wie die ukrainischen. Aber täglich fallen auch hunderte ukrainischer Soldaten. Keine der beiden Seiten ist zu Kompromissen bereit. Um die ukrainische Front zu verstärken, werden auch gänzlich unerfahrene Soldaten mobilisiert, zum Teil nach einer fünftägigen Ausbildung. In Russland soll der Anführer der faschistischen Wagner-Gruppe psychisch Kranke rekrutieren.

 

Westliche Medien, darunter die Bild-Zeitung, berichten von Widersprüchen zwischen Selenskyj und seinem Generalstabschef Waleri Saluschni. Dieser habe schon seit Wochen für einen Abzug aus Bachmut plädiert, viele Offiziere verstünden den Sinn dieser Verteidigung nicht mehr. Ein anderer General verteidigt das ukrainische Beharren: In der Schlacht um Bachmut verlören die Russen ihre stärksten Kampfeinheiten.

 

Einen Einblick in die menschenverachtende Denkweise der Kriegsführenden gab die Frankfurter Allgemeine Zeitung am 7. März: „Die Stadt in Donezk, in der vor dem Krieg 70.000 Menschen lebten, habe ‚keine operative strategische Bedeutung‘, sagte ein westlicher Vertreter am Dienstag, der nicht näher identifiziert werden darf, ‚und zwar für keine der beiden Seiten‘. (…) Vielleicht war das ein Wink mit dem Zaunpfahl, die Stadt aufzugeben. Der westliche Vertreter hielt es allerdings für eine 'vernünftige Taktik' der Ukrainer, dort weiter zu kämpfen. 'Bachmut hat ihnen, wegen der russischen Taktik, eine einzigartige Chance gegeben, viele Russen zu töten', sagte er. Die Russen hätten dort 'zwischen 20.000 und 30.000 Verluste' erlitten – Tote und Verletzte zusammen gerechnet."

 

Unter den Soldaten gibt es wachsende Kritik und Fragen, wozu dieser Krieg geführt wird. Eine zusätzlich empörende Tatsache ist, dass in vielen östlichen Regionen Russlands die Sterblichkeitsrate bis zu 30 Mal so hoch ist wie in Moskau oder Sankt Petersburg. Die Frankfurter Rundschau berichtet, dass in einigen Regionen ethnische Minderheiten am stärksten betroffen seien. In Astrachan entfallen etwa 75 Prozent der Opfer auf die kasachische und die tatarische Minderheit.

 

Für die ukrainische Luftverteidigung sollen neue Patriot-Systeme geliefert werden. Da sie bisher noch nie im Einsatz waren, gibt es Zweifel an ihrer Wirksamkeit gegen bestimmte russische Raketen. Für die Rüstungsindustrien des Westens und Russlands, so die NZZ in blankem und ungeschöntem Zynismus, "wird der Ukraine-Krieg so auch zum Experimentierfeld – mit großem Wissensgewinn für alle Seiten und ungewissem Ausgang."

 

Immer wieder heißt es hier in den Medien, man müsse doch zwischen Opfern und Tätern unterscheiden und deshalb die Ukraine unterstützen. Die Opfer, das sind aber die Massen der Ukraine, die Masse der ukrainischen wie russischen Soldaten. Die Täter sitzen in Moskau, Kiew, Berlin und Washington!