Italien

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Hafenarbeiterstreiks gegen Waffenlieferungen und Krieg

Am 24. Februar fanden in allen größeren italienischen Häfen Streiks statt.¹ In einem Bericht eines Korrespondenten werden dazu weitere Details bekannt:

Korrespondenz

Eine Rolle für die Streiks spielte unter anderem, dass es immer wieder zu tödlichen Arbeitsunfällen kommt. Die USB, Basisgewerkschaft der Hafenarbeiter, schreibt dazu: "Wir haben den Sicherheitsstreik mit dem bereits geplanten Streik gegen den Transit von Waffen aus den Häfen verknüpft, weil auch dabei, neben der ethischen Frage, die Frage der Arbeitssicherheit im Mittelpunkt steht; und weil das Geld, das für die Unfallprävention nicht aufzubringen ist, stattdessen bedenkenlos zur Finanzierung der Kriegseskalation und für Investitionen in die Rüstungsindustrie verwendet wird... .

 

Anstatt Gesetze zu fördern, um die Löhne zu erhöhen – angesichts einer Inflation von 11 Prozent und unhaltbarer Lebenshaltungskosten – hat der italienische Staat beschlossen, uns in den Krieg zu führen. Das tut er, indem er Milliarden von Euro für Waffen ausgibt, die in die Ukraine geschickt werden sollen. Waffen, die unsere Häfen passieren und dazu verwendet werden, Arbeiter zu töten."

 

Mitte Januar bot der amtierende Wirtschaftsminister der italienischen Regierung unter der Neofaschistin Giorgia Meloni der Ukraine die Häfen von Triest und Venedig an: "Da Russland die Häfen der Ukraine vermint hat, wird es für Kiew einfacher sein, Handel über die Häfen der Nordadria zu treiben." Doch die Hafenarbeiter aus Triest haben herausgefunden, dass es sich um Militärlieferungen handelt. Die Gewerkschaft USB rief daraufhin umgehend zu Protesten auf. Sie erklärte ihr Einverständnis mit Triest als Hafen "für eine Initiative, die den Wiederaufbau eines vom Krieg gequälten Landes begünstigt, und nicht, um noch mehr Tod und Zerstörung zu befeuern. … Die Hafenarbeiter von Triest werden es niemals akzeptieren, Waffen und Sprengstoff einzuschiffen. Und wir als USB sind bereit, allen Hafenarbeitern formell Deckung zu geben, indem wir einen dauerhaften Streik für den Transport von Kriegsmaterial fördern."

 

Hier geht es zu einem Solidaritätsschreiben der Hafenarbeiter von Cosco aus dem Hafen Piräus (Griechenland) für die streikenden italienischen Kollegen