Urabstimmung

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Post-Tarifrunde: Große Mehrheit der Kolleginnen und Kollegen für einen unbefristeten Streik

Gestern Mittag gab ver.di das Ergebnis der Urabstimmung der ver.di-Mitglieder unter den 160 000 Beschäftigten bekannt: 85,9 Prozent lehnten das Angebot des Post-Konzerns ab und stimmten für einen unbefristeten Streik zur Durchsetzung ihrer Forderung nach 15 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten.

Von gp

Während die meisten Kolleginnen und Kollegen darauf eingestellt sind, sofort mit der Vorbereitung eines Streiks zu beginnen, winkten völlig unverständlich die Verhandlungsführer von ver.di ab und wollen die im Februar für gescheitert erklärten Verhandlungen auf Aufforderung des Post-Vorstandes heute  wieder aufnehmen. Angesichts der Kampfentschlossenheit der Kolleginnen und Kollegen und des eindeutigen Urabstimmungsergebnisses für Streik knickte der Post-Personalvorstand Thomas Ogilvie ein. Er will "kurzfristig doch noch zu einem zustimmungsfähigen und wirtschaftlich tragfähigen Ergebnis kommen".

 

Zu groß ist der Widerspruch zwischen der Ablehnung der Tarifforderung, die angeblich wirtschaftlich nicht zu vertreten sei und dem am selben Tag auf einer Pressekonferenz verkündeten „besten Jahresergebnis in Höhe von 8,4 Mrd. Euro“. Man muss schon Verständnis für den Postvorstand und seine „wirtschaftlichen Sorgen“ haben, rechnet der Vorstand doch dieses Jahr mit einem Gewinnrückgang auf 6-7 Mrd. Euro. Das ist immerhin ein „Verlust“ von 16 bzw. 28 Prozent. Dafür müssten die Kolleginnen und Kollegen der Post doch Verständnis aufbringen!

 

Tatsächlich zeigt sich darin die Stärke der Arbeiterinnen und Arbeiter, wenn sie entschlossen bereit sind, zu kämpfen. Der Postvorstand ist in der Defensive. Er weiß genau, dass ein unbefristeter Streik bei der Post eine große Ausstrahlung und Ermunterung auf die anderen Tarifverhandlungen von über 3,6 Mio. Beschäftigten hätte. Das würde die Defensive der Monopole und der in der Kritik stehenden Regierung vertiefen und könnte dazu führen, dass die Kolleginnen und Kollegen noch andere Rechnungen mit den Monoplen und der Regierung aufmachen.

 

Doch warum lässt sich der ver.di-Vorstand  überhaupt darauf ein? Das ist so, als ob beim Boxkampf der überlegene Kämpfer dem angeschlagenen Gegner eine Pause zur Erholung gönnt, ihm sogar ein Unentschieden anbietet, statt nachzusetzen! Die MLPD unterstützt die Kolleginnen und Kollegen bei ihrem Kampf zur vollen Durchsetzung ihrer Forderungen durch einen unbefristeten Streik!

 

Es liegt jetzt an den ver.di Mitgliedern, entsprechende Initiativen zu entfalten, damit ihrem klaren Votum für Streik auch Taten folgen!