Studiengebühren müssen fallen
Südafrika: Studentenbewegung auf neuem Höhepunkt
Vor acht Jahren erkämpfte die starke „Fees Must Fall" Bewegung erfolgreich eine Erhöhung der Studiengebühren und setzte Stipendien für arme Studenten durch.
Inzwischen wurden die Gebühren wieder erhöht. Massenhaft sind Studenten nicht „arm genug", um Unterstützung zu erhalten, tatsächlich leben sie aber unterhalb der Armutsgrenze und haben jede Menge Schulden angehäuft, um jedes Jahr die Gebühren bezahlen zu können. 7000 Studentinnen und Studenten wird deshalb in diesem Semester der Zugang zur Uni verwehrt. Zuerst sollen sie ihre Schulden begleichen. Die Uni Capetown argumentiert, die Studenten schuldeten ihr über 17 Millionen €, während die staatliche Finanzierung zurückgegangen sei.
An der größten Universität Afrikas, der University of Capetown, an der Witwatersrand University in Johannesburg, an mehreren Unis in Kwa Zulu Natal boykottieren die Studenten die Vorlesungen, führen Demonstrationen und Straßenblockaden durch. Sie wollen, dass alle Studenten sich registrieren können, fordern kostenlose Bildung und Unterkünfte, denn Hunderte schlafen schon wochenlang in den Bibliotheken und auf den Fluren der Unis.
Vor allen Dingen soll die Polizei vom Campus verschwinden. „Die Uni soll doch unser Zuhause sein!", so ein Student. Stattdessen setzte die Polizei Wasserwerfer, Blendgranaten und Schlagstöcke ein, es gab Festnahmen. Die Studenten kündigten ein Bündnis mit der Demokratischen Gewerkschaft für Transportlogistik und verwandte Berufe (Detawu) an und erhielten eine Unterstützungszusage vom Gewerkschaftsdachverband Cosatu. Nach dem Sieg über die Apartheid war kostenlose Bildung versprochen worden. Aktuell hat die Regierung jedoch erklärt, dass Südafrika das nicht bezahlen könne.