Internationaler Kampf- und Festtag mit sozialistischen Wurzeln
Zum 8. März gefragt: Wer war Clara Zetkin wirklich?
Am 8. März begehen wir weltweit den internationalen Kampftag zur Befreiung der Frau. Dieser Tag, der auch weltweit ein Festtag ist, hat sozialistische Wurzeln.
1910 schlug Clara Zetkin – Sozialistin und Kämpferin für Frauenrechte und gegen imperialistischen Krieg – zusammen mit Käthe Dunker der II. internationalen, sozialistischen Frauenkonferenz einen internationalen Frauenkampftag vor. 1911 begingen ihn eine Million Frauen und Männer in vier Ländern für das Frauenwahlrecht, gegen Ausbeutung, Krieg und Entrechtung.
Clara Zetkin stand vor und während des Ersten Weltkriegs gegen die Kriegspolitik der deutschen Regierung, die auch damals eine sogenannte Burgfriedenpolitik inszenierte. Clara Zetkin kritisierte diesen Kurs und stand später maßgeblich für die internationalistische Ausrichtung der KPD. 1915 organisierte sie in Bern die internationale Konferenz sozialistischer Frauen gegen den Krieg.
Die Frauen gehen auch heute am 8. März für ihre Rechte, gleiche Bezahlung wie die der Männer, gegen Hunger und Krieg, gegen Gewalt und die Zerstörung der natürlichen Umwelt auf die Straße. In Betrieben gibt es Frauenfrühstücke und Versammlungen. Die I. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen hat 2011 den 8. März als einen der gemeinsamen Kampftage weltweit beschlossen. Auf der III. Weltfrauenkonferenz wurde die internationale Solidarität gefestigt: mit den Teeplantagenarbeiterinnen aus Bangladesh für höheren Lohn, mit den türkischen Arbeiterinnen und Arbeitern, die Entlassungen wegen unmoralischen Verhaltens zu Fall brachten. Das ist wahre internationale Solidarität im Gegensatz zu Annalena Baerbock, die ihrer imperialistischen Außenpolitik im Dienste der Monopole ein feministisches Mäntelchen umhängen will. Die MLPD unterstützt den Streik im öffentlichen Dienst und den Einsatz der vollen Kampfkraft für die 10,5 % und die 500 €. Die Verbindung mit dem Kampf gegen die akute Kriegsgefahr ist notwendig. Die kämpferischen Frauen gehören in die neue Friedensbewegung gegen die akute Weltkriegsgefahr, gegen den von allen Seiten ungerechten Krieg in der Ukraine.
Clara Zetkin sagte: "Ich will dort kämpfen, wo das Leben ist!" Im Geiste Clara Zetkins werden Frauen und Männer morgen den 8. März in internationaler Einheit begehen. Im Geiste Clara Zetkins setzt sich die MLPD für die Befreiung der Frau in einer befreiten Gesellschaft ein, steht für Frieden, Völkerfreundschaft und echten Sozialismus.
Neue Perspektiven für die Befreiung der Frau - Eine Streitschrift
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In diesem Jahr ist eine Besonderheit, dass Clara Zetkin antikommunistisch attackiert wird. Bei einem Teil von Queerfeministinnen kommt eine antikommunistische Ausrichtung ins Spiel und trübt den Blick für ihre Zugehörigkeit zur kämpferischen Frauenbewegung. Die doppelte Ausbeutung und Unterdrückung der Masse der Frauen darf aber auch nicht nicht zu einem ominösen "Nebenwiderspruch" degradiert werden. Im Sinne von Clara Zetkin gehört die Diskussion um die Alternative des echten Sozialismus auf den 8. März.
Heute ist es notwendiger denn je, den internationalen Frauentag im Sinne Clara Zetkins als internationalen Kampftag zu begehen. Wer war Clara Zetkin wirklich? Eine glühende Kommunistin und Theoretikerin der Arbeiterbewegung und ein Vorbild für die Jugend! Schon im Lehrerinnenseminar suchte sie nach Antworten, woher die soziale Ungerechtigkeit kommt. Mit der Antwort, arm und reich habe es immer gegeben, war sie nicht zufrieden. Sie lernte den russischen Revolutionär Ossip Zetkin kennen, sowie den Tischler Mosermann, einen sehr klassenbewussten Arbeiter. Als wegen der Bismarckschen Sozialistengesetze alle sozialdemokratischen Organisationen in Deutschland verboten wurden, brachte sie illegal die SPD Zeitung aus Zürich nach Deutschland, trotz des Risikos verhaftet zu werden.
1914 kämpfte sie an der Seite Karl Liebknechts und Rosa Luxemburgs gegen den Kriegskurs und den Verrat der SPD-Führer. Diese waren in das Lager des deutschen Imperialismus gewechselt und unterstützten den deutschen Überfall auf andere Länder. Clara Zetkin organisierte 1915 das Treffen der Sozialistinnen in Bern gegen den Krieg – trotz der Gefahr verhaftet und als Vaterlandsverräterin diffamiert zu werden.
Sie kämpfte ihr Leben lang für die Sache der Arbeiterklasse und die Befreiung der Frau. Bekannt und hochaktuell sind ihre Worte zur Eröffnung des Reichstags 1932. Als Mitglied der KPD war sie von 1920 bis 1933 Reichstagsabgeordnete und 1932 Alterspräsidentin des Parlaments. Sie warnte vor dem Faschismus und rief zur breitesten Einheitsfront auf: „Vor dieser zwingenden geschichtlichen Notwendigkeit müssen alle fesselnden und trennenden politischen, gewerkschaftlichen, religiösen und weltanschaulichen Einstellungen zurücktreten.“
1933 starb Clara Zetkin nach schwerer Krankheit in Moskau, der Hauptstadt der damals sozialistischen Sowjetunion. An dem Trauerzug beteiligten sich mehr als 600 000 Menschen. Die sowjetische Weberin Bobrawa schrieb: „Teure Genossin Clara Zetkin. Wir Arbeiterinnen sind gekommen, um dir das letzte Geleit zu geben und unser Haupt vor Dir niederzubeugen. Schlafe ruhig, teure Genossin Clara. Dein Werk werden wir siegreich vollenden. Du hast viele Jahre hindurch schwer gekämpft und viel gelitten. Wir werden dich nie vergessen. Du hast uns den glücklichen Weg, den Weg zum Sozialismus gezeigt.“
In diesem Sinne beteiligt sich die MLPD aktiv an den Aktionen zum 8. März in Betrieben und auf der Straße. Gebt Antikommunismus keine Chance! Unterstützt und beteiligt Euch an der antiimperialistischen Plattform der Weltfrauen!
Im Kalender von Rote Fahne News sind Treff- und Zeitpunkte zu finden. Rote Fahne News freut sich auf Korrespondenzen und Fotos!