Leserbrief an die Thüringische Landeszeitung
Keine Menschen erster und zweiter Klasse
"Rote Fahne News" dokumentiert einen Leserbrief aus Eisenach, der in der Thüringischen Landeszeitung (TLZ) abgedruckt worden ist.
Ich wundere mich, dass die TLZ nicht gegen den Umgang der deutschen Regierung und der EU mit Flüchtlingen, sofern sie nicht aus der Ukraine kommen, aufschreit. Es wird viel berichtet, wie brutal die Situation in der Ukraine ist. Hier kommen Opfer des Krieges zu Wort. Aber wo bleiben Reportagen aus den Regionen in Afrika oder Asien, wo die Existenzbedingungen ebenfalls Millionen Menschen zur Flucht zwingen? Wo kommen Menschen zu Wort, die an den EU-Außengrenzen entgegen internationalem Recht gefangengehalten wurden? Wo kommen Angehörige von Menschen zu Wort, die im Mittelmeer ertrinken, weil das EU-Mitglied Italien die Hilfe verweigert oder weil das EU-Mitglied Griechenland sie aufs offene Meer zurückschickt?
Es gibt keine Menschen erster und zweiter Klasse, es gibt keine „illegalen“ Menschen und ich akzeptiere auch nicht die zynische Unterscheidung zwischen „erwünschter“ und „unerwünschter“ Migration. Selbstverständlich haben die Menschen aus der Ukraine jede Hilfe verdient, aber Waffen an die Regierung Selenskyj töten auch Menschen, zerstören auch ukrainische Dörfer, verlängern das Leiden. Bitte, berichten Sie ausgewogen über die Situation aller Menschen auf der Flucht, damit nicht der Verdacht aufkommt, dass das Leid der Ukrainerinnen und Ukrainer als psychologische Kriegsführung gegen Russland missbraucht wird.