Bürgerschaftswahlkampf

Bürgerschaftswahlkampf

25 Minuten Hauseinsatz in Bremen

Wahlkampf in Bremen. Hauseinsatz im Arbeiterviertel. Wir klingeln an der ersten Tür. „Guten Tag, wir möchten ihnen gerne unser Wahlprogramm von der MLPD vorstellen. Wir setzen uns als Arbeiterpartei als einzige für die Übernahme aller Leiharbeiter und gegen die Waffenlieferungen ein“. Sie meint auch, dass der Krieg aufhören muss und dass wir dafür Waffenlieferungen stoppen müssen.

Korrespondenz
25 Minuten Hauseinsatz in Bremen
(rf-foto)

Wir stellen das neue Buch von Stefan Engel zur Krise der bürgerlichen Naturwissenschaft vor: Zur Rechtfertigung des Krieges dienen Denkweisen wie der Positivismus, mit dem alles vereinzelt und aus dem Zusammenhang gerissen wird. Das sieht man in der Medizin sehr deutlich. Das findet sie sehr interessant, sie ist Pharmazeutisch Technische Assistentin, arbeitet bei einer Apotheke. Dort können sich Rentner keine Medikamente mehr leisten. Sie sind alleingelassen, es geht gar nicht um die Menschen, sondern ums Geld. Daran ist der Kapitalismus schuld, sagt sie, aber man sei alleine und könne da nichts machen.

 

Dem stimmen wir nicht zu: Die Arbeiterkämpfe beleben sich doch überall und außerdem kann man ja bei uns mitmachen. Das man allein sei, wird genauso verbreitet, um uns zu lähmen. Wir stellen ihr die Lesegruppen und die öffentliche Buchvorstellung mit Gabi Fechtner, der Vorsitzenden der MLPD, vor. Sie will gerne eingeladen werden. Sie will sich dort das Buch anschauen und dann gerne gemeinsam lesen - aber nicht allein. Sie spendet aber direkt 10 Euro und trägt sich auch für die Widerstandsgruppe ein. Wir schreiben ihre Spende daneben, sie soll uns kontrollieren. Denn der echte Sozialismus konnte auch deshalb verraten werden, weil nicht genug kontrolliert wurde.

 

Noch vor der Haustür sprechen wir ein weiteres Paar an. Er war Hausmeister beim Daimler, sie Leiharbeiterin dort. Sie kommen aus Kasachstan und Russland. Sie stimmen auch voll zu, wollen aktiv werden, denn die Völker sollen zusammen leben. Der Putin überfällt Länder, aber auch die NATO ist imperialistisch. Sie sagen, die Regierungen wollen nur Macht und Eroberung und Euros. Beim Daimler hatte man vor Jahren die Schichten verkleinert: Mit weniger Kollegen ging die gleiche Menge Arbeit weiter. Man wollte sich wehren, aber es wurde gedroht, alle rauszuwerfen, wenn sich jemand wehrt. Wir berichten, wie die MLPD mit ihren Betriebsgruppen gegen jede Spaltung der Arbeiter steht und dafür Kämpfe organisiert, wie zum Beispiel in Duisburg. Außerdem berichten wir von der 3. Internationalen Bergarbeiterkonferenz, die in diesem Jahr in Thüringen stattfinden wird. Beide tragen sich ein und wollen die MLPD kennenlernen. Für die Zukunft der Jugend wollen sie aktiv werden. Als er beim Unterschreiben sieht, dass jemand zehn Euro gespendet hat, legen sie zwanzig Euro dazu. Die Ukrainebroschüre nehmen sie auch mit.

 

Unser Zwischenfazit nach 25 Minuten Hauseinsatz in Bremen: Volles Vertrauen in die Arbeiterklasse und die einfachen Leute. Von denen kann man viel lernen und tolle Leute finden. Und so geht es in den weiteren Einsatz.