Philippinen

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Eine interessante Entwicklung im Streik der Jeepney-Fahrer

Schon nach zwei Tagen Streik, der allein in der Hauptstadt Manila 100 Prozent der Straßen lahmgelegt hat, begann dieser auch politisch Wirkung zu zeigen.

Korrespondenz der Deutsch-Philippinischen Freunde e.V. Heidelberg

Die Regierung bot am 7. März einen Dialog an, an dem sich die Gewerkschaft der Jeepney-Fahrer, PISTON, beteiligte. Offensichtlich unter dem Druck der Solidarität der Passagiere und vieler Menschen mit diesem Streik machte die Regierung die Zusage, die umstrittene Ausstiegsanordnung bzw. die Bestimmungen der Omnibus-Franchising-Richtlinien zu überarbeiten. Dabei soll auch die Transportarbeitergewerkschaft in die Überprüfung mit einbezogen werden.

 

PISTON setzte daraufhin den Streik für eine befristete Zeit aus und erklärte, wenn sich an den Forderungen der Regierung nichts ändere, würden sie weiterhin einen Verkehrsstreik abhalten. Bayan - der progressive Dachverband - sagte, dies sei das erste Mal seit Jahren, dass die Regierung den Dialog suche, während der Streik im Verkehrswesen andauere. Und dies sei "sicherlich ein politischer Sieg", so R. Reyes Jr., Generalsekretär von Bayan.

 

Junge Filipinos haben den Transportstreik von Anfang an unterstützt. Neben der Migranten-Jugend schlossen sich auch Mitglieder der Jugendgruppen Anakbayan und Kabataan Partylist dem Streikposten der Fahrer an. Dass den Herrschenden der Streik ganz schön in die Knochen gefahren ist, zeigt auch die harsche, antikommunistische Reaktion der Bildungsministerin und Vizepräsidentin Sara Duterte: "Die Wiederherstellung des Lernens steht heute ganz oben auf der Tagesordnung des Bildungsministeriums. Dazu gehört nicht der sinnlose einwöchige Transportstreik... Ich bleibe dabei, dass während dieses kommunistisch inspirierten einwöchigen Streiks sowohl persönliche als auch alternative Lernmethoden eingesetzt werden, je nachdem, was für die Lernenden am besten geeignet ist", so Vizepräsidentin Sara Duterte (auf der Website/Facebook der KMK vom 6. März).

 

Alternative Lernmethoden werden von den Streikenden und ihren Unterstützerinnen wie Unterstützern, insbesondere der Jugend, bereits erfolgreich praktiziert - siehe die aktive Mithilfe beim Aufbau und Betrieb von Gemeindeküchen.