Sexuelle Gewalt

Sexuelle Gewalt

Schockierende Vorwürfe im Deutschen Schwimmverband

Jan Hempel, Olympia-Zweiter von Atlanta 1996 im Turmspringen, wurde 14 Jahre lang von seinem damaligen Trainer sexuelle Gewalt angetan. Schon 1997 berichtete er der damaligen Bundestrainerin über die Vorfälle. Als Reaktion darauf tat der Funktionärskörper des deutschen Schwimmverbands (DSV) 25 Jahre lang nichts anderes, als zu vertuschen und die Vorwürfe infrage zu stellen.

Von jz

Letztes Jahr ging Jan Hempel mutig in die Offensive. Gemeinsam mit der ARD machte er diese unsäglichen Vorfälle und die skandalöse Reaktion des DSV in einer Filmdokumentation öffentlich.Vor zwei Wochen hat er den DSV offiziell auf Schadenersatz verklagt. Seit dem Bekanntwerden des Falls wurden zeitweise fast täglich neue Fälle sexueller Gewalt gemeldet. Es ist eine Verhöhnung der betroffenen Kinder und Jugendlichen, dass der DSV sich erst im August letzten Jahres öffentlich entschuldigte und im März dieses Jahres eine Expertenkommission zur Aufklärung der Fälle eingerichtet hat. Der DSV sieht sich zudem derzeit zu einer „Entschädigung rechtlich nicht in der Lage.“

 

Doch der Fall von Jan Hempel ist nur die Spitze des Eisberges. Vor kurzem beschuldigten 30 Handballerinnen den Trainer der deutschen U20-Nationalmannschaft des Psychoterrors mit ständigen Demütigungen. 2021 verklagten in den USA 500 Turnerinnen ihren Verband wegen sexueller Übergriffe. Das sind nur zwei von vielen Beispielen.

 

Zum Zwecke eines möglichst hohen prestigeträchtigen Medaillenspiegels investiert das Innenministerium jährlich 370 Millionen Euro in den Hochleistungssport. Dabei hat es im Hochleistungssport offensichtlich teils Methode, dass ein Klüngel von Sportfunktionären gegenüber Trainern mit sadistischen Methoden oder pädophilen Neigungen beide Augen verschließt, solange diese Trainer Medaillenkandidaten für das Siegertreppchen ausbilden und liefern. Der Zweck heiligt in ihren Augen selbst die grausamsten Mittel, Hauptsache der Erfolg stellt sich ein.

 

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sprach im Zusammenhang mit dem Championship Leichtathletik Wettbewerb - in Abgrenzung zum Leistungssport in Russland - von einem “freien Sport“, den die Athleten hier vertreten. Freiheit für wen? Auch für Pädophile und Sadisten im Trainingsanzug? Der Sport hat eine große Bedeutung für die körperliche und geistige Entwicklung der Jugend im Sinne der Völkerfreundschaft. Dieser Gedanke wird in vielen Bereichen des Hochleistungssportes geradezu ins Gegenteil verkehrt und mit Füßen getreten.

 

Für eine schonungslose lückenlose Aufklärung der Vorfälle! Strafrechtliche Verfolgung der Täter und aller Funktionäre, die diese Taten gedeckt haben! Entschädigung und Hilfe für alle Betroffenen ohne Rücksicht auf Verjährungsfristen!