Ostermarsch Bremen
Der Wunsch nach Frieden hat sich vertieft
Am Ostermarsch 2023 nahmen in Bremen ca. 1000 Menschen teil - bei der anschließenden Kundgebung auf dem Marktplatz waren es gut doppelt so viele.
Der Wunsch nach Frieden hat sich vertieft. DGB, Linkspartei und SPD hatten aber - im Gegensatz zum letzten Jahr - nicht dazu aufgerufen, weil sie die Waffenlieferungen an die Ukraine unterstützen. Es kamen aber viele Anhänger der tief gespaltenen Linkspartei, die den Kriegskurs ihrer Führung ablehnen.
Die MLPD hatte auch zum Ostermarsch aufgerufen und mit Transparent und Flyern zur Bürgerschaftswahl klar Stellung gegen alle Imperialisten bezogen - weder Russland noch die Ukraine und die hinter ihr stehende NATO führen einen gerechten Krieg. Vom Bremer Friedensforum, den Organisatoren des Ostermarsches, wurde dieses Mal gleich zu Beginn und auf der Kundgebung ein klarer Trennungsstrich gegen Faschisten und Rechte gezogen und auch der AfD jegliche friedliche Absicht abgesprochen.
Die Hauptrede hielt der Theologe Eugen Drewermann. Ein rhetorisch brillianter Redner. Inhaltlich aber sehr einseitig. So gekonnt er die NATO und deren Führungsmacht USA auch entlarvte, so wenig äußerte er sich über die Rolle Russlands. Letztendlich warb er um Verständnis, dass sich Russland verteidigen müsse. Und als Lösung blieb er beim absoluten Pazifismus stehen: Wir müssten uns nach der Bergpredigt verhalten, und wenn uns einer auf die rechte Wange schlägt, ihm auch die linke hinhalten.
Interesse gab es in den Diskussionen zur Notwendigkeit, eine neue Friedensbewegung aufzubauen und den Standpunkt, dass nur die internationale sozialistische Revolution den Weltkrieg verhindern - oder beenden - wird.