Pressemeldung der 508. Saarbrücker Montagsdemo
"Wenn ich 18 bin, müsste ich einrücken und diesen Freund womöglich töten“
Von der 508. Saarbrücker Montagsdemo, die am 3. April stattfand, wird berichtet:
Gegen den entsetzlichen Krieg in der Ukraine gab es die Aufforderung zum aktiven Widerstand, vor allem gegen die brandgefährliche Politik der Bundesregierung. Sie kennt in Sachen psychologischer Kriegsvorbereitung kein Halten mehr, Aufrüstung und Eskalationspolitik sind an der Tagesordnung. Verbunden wurde dies mit dem Aufruf zum Ostermarsch in Saarbrücken.
Im Gespräch nach der Demo berichtete ein Junge, dass er seit kurzem in der BRD ist. Er beteiligte sich die ganze Zeit über an der Montagsdemo. Er sei Russe und sein guter Freund sei Ukrainer. Jemand übersetzte, was er sagte: "Wenn ich 18 bin, müsste ich einrücken und diesen Freund womöglich töten. Das wollte und will ich auf keinen Fall." Seine Mutter sagte: "Gut ist, dass man auf der Montagsdemo frei sprechen kann. Dieser Krieg ist sehr gefährlich. Wie kämpft man dagegen? Hauptleidtragende sind die Kinder, ihnen ist die Nationalität völlig egal, sei es im Donbass oder anderswo. Sie wollen Freunde sein".
Eine Frau verwies auf die Notwendigkeit, Plakatwerbung der Bundeswehr ganz praktisch zu entlarven. Was die „westlichen Werte“ sein sollen, auf die sich die Kriegstreiber, gerne auf Samtpfoten berufen, wurde in verschiedenen Redebeiträgen zur Kindergrundsicherung deutlich, die zwar im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung „angedacht“ ist, die jedoch erstmal auf Eis gelegt werden soll. "Es gibt Wichtigeres, Autobahnen bauen und Leopard II-Panzer zum Beispiel", meinte ein Redner ironisch.
Wir sehen uns am 1. Mai, dem Internationalen Kampftag der Arbeiterklasse, danach zur 509. Saarbrücker Montagsdemo am 5. Juni.