Griechenland

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Mahnwache im Tempi-Tal 40 Tage nach dem Zugunglück

Am Ostersonntag legten Angehörige und Freunde der Menschen, die bei dem Zugunglück auf der Strecke Athen-Thessaloniki ums Leben gekommen waren, wütend und unter Tränen Blumen an der Unglücksstelle nieder.

Mehrere hundert Menschen versammelten sich dort unter dem Motto: "Nichts soll vertuscht werden".

 

Die einzigen Maßnahmen, die bisher von der Regierung zur Unterstützung der Angehörigen der Opfer in Tempi getroffen wurden, sind, dass die Züge langsamer fahren und es zwei Bahnhofsvorsteher gibt, während das elektronische Sicherheitssystem immer noch nicht funktioniert.

 

Die Beschäftigten von "Odikes S.T.S." - Stadtbusse und Oberleitungsbusse von Athen - legten letzte Woche fünf Tage lang die Arbeit nieder. Sie fordern Sicherheitsmaßnahmen für Arbeiter, Fahrerinnen und Fahrer und für die Fahrgäste. Sie treten für Einstellung von mehr Stammpersonal, für die Erneuerung des Fuhrparks und die Einhaltung des Tarifvertrags ein.

 

Die Wut über das Verbrechen in Tempi ist noch groß, aber den griechischen Regierungschef Mitsotakis interessiert nur, dass er die Wahl am 21. Mai wieder gewinnt. Alles wird dem untergeordnet. Er verkündet die Erhöhung des Mindestlohns ab 1. April 2023. Sonst braucht es Jahre, aber hier geht alles schon rückwirkend. Die Menschen wissen, dass es der Druck durch die Arbeiterstreiks war, der ihn dazu zwang, diese Maßnahme früher anzukündigen. Offiziell ist der Mindestlohn nun von 713 € auf 780 € brutto gestiegen. Netto heißt das 667 €. Bei der derzeitigen Inflation von 15% sind die 53 € ein Hohn und reine Wahlpropaganda.