Arbeitssicherheit
Salzgitter Mannesmann Grobblech Mühlheim: Entscheidende Ursache wird vertuscht
Der „Stahlkocher“, die Zeitung von Kollegen für Kollegen im Stahlbereich, berichtet:
Im Dezember 2020 kam der junge Kollege Kevin K. bei MGB durch einen grausamen Arbeitsunfall ums Leben. Er wurde in eine laufende Drehmaschine hineingezogen. Rückhaltlose Aufklärung der Ursachen? Fehlanzeige! Die Staatsanwaltschaft stellte alle Ermittlungsverfahren ein – mit einer Geldbuße von 10.000 Euro gegen den Sicherheitsbeauftragten.
Angeblich war der Kollege mal wieder selbst schuld. Er habe verbotenerweise einen Kapuzenpulli mit Kordeln getragen, sei leicht alkoholisiert gewesen und habe Cannabis konsumiert.
Wenn das stimmt, ist es sicherlich nicht gutzuheißen. Aber die entscheidende Ursache wird vertuscht: Die uralte Maschine hatte keinerlei Schutzeinrichtung (Schutzgitter, Lichtschranke, Laser oder ähnliches), wie sie seit 2010 für neue Maschinen vorgeschrieben sind. Sie hätten den Unfall mit Sicherheit verhindert! Ein Skandal, dass mit Altmaschinen trotzdem weiter gearbeitet werden darf. Sie müssen noch nicht einmal nachgerüstet werden, wenn das „wirtschaftlich unrentabel“ ist.
Maximalprofit hat Vorrang vor Menschenleben, bei MGB und überall im Kapitalismus. Damit dürfen wir uns nicht abfinden. Weltweit treten Arbeiter gegen fehlende Sicherheitssysteme und tödliche Arbeitsbedingungen immer öfter in den Streik. Wie die griechischen Hafenarbeiter nach einem Arbeitsunfall, denen unsere Solidarität gilt!