Einsatz für die IMC im polnischen Katowice

Einsatz für die IMC im polnischen Katowice

"Wir müssen für die Zukunft kämpfen"

"Szczesc Boze", so grüßen sich die polnischen Kumpel.

Korrespondenz aus Thüringen
"Wir müssen für die Zukunft kämpfen"
(rf-foto)

Und so wurden die Kumpel der größten Zeche in Katovice (deutsch Kattowitz) in Südpolen begrüßt von Genossen der MLPD und des polnischen "Karl Marx Institut" (Freunde der ICOR), um sie für die Internationale Bergarbeiterkonferenz in Thüringen einzuladen. In drei Stunden wurden 500 Flyer in polnischer Sprache persönlich übergeben.

 

Auf die Frage, für was die Bergleute in Polen kämpfen sollten, kam oft als Antwort: "Für die Zukunft" oder "Für die Kohle". Der Bergbau in Polen hat nicht nur eine große historische Bedeutung. Über 100.000 Menschen arbeiten im polnischen Kohle-Bergbau, davon zehntausende unter Tage. Immer noch werden 70 % der heimischen Energie durch Kohle erzeugt, was bis 2049 auf Null heruntergefahren werden und der Strom u.a. durch Atomkraftwerke erzeugt werden soll.

 

Die Arbeitsplätze der Bergleute sind in Gefahr und damit die Zukunft der ganzen Region. Aus diesem Grund protestierten am 24. März in Warschau mehrere Bergleute unter dem Motto "Wir müssen die Vernichtung des Bergbaus und Schlesiens stoppen!". Ihr Protest richtete sich konkret gegen eine EU-Richtlinie, die aufgrund neuer Methan-Ausstoß-Grenzwerte zur Schließung einiger Zechen bereits ab 2027 führt. Ihr Protest richtete sich aber insbesondere auch gegen die faschistoide PiS-Partei, die in Südpolen traditionell ihre stärksten Wahlergebnisse hatte. Sie trägt diesen EU-Beschluss mit und will ab 2027 die polnische Kohle zunehmend durch Import-Kohle ersetzen.

 

Es ist gut, dass sich in Polen inzwischen Freunde des Bergbaus zusammengefunden haben, um Bergleute für die internationale Bergarbeiterkonferenz zu gewinnen und eine Delegation zu organisieren. Das Anliegen der polnischen Bergarbeiter gehört auf die Konferenz und kann andersherum nur erfolgreich sein, wenn er Teil des weltweiten Kampfs der Bergarbeiter für eine lebenswerte Zukunft wird.